Auch im Jahre 2019 ist die Integration von Menschen mit Behinderung noch sehr schleppend. Möchte ein Mensch mit Behinderung arbeiten und/oder ähnliches, braucht er einen Termin bei der Rehaabteilung der Agentur für Arbeit. Erstaunlich schnell erhielt ich meinen Termin dort. Ich war zwei Tage zuvor doch sehr nervös. Zum einen wusste ich, ich muss in den ersten Stock und wusste nicht, ob meine Tabletten ausreichend wirken oder nicht.
Mein Glück war, das B. dabei war, eine Mitarbeiterin, die mich schon einige Jahre kennt und somit einen positiven Einfluss auf mich hat.
Zum Anderen war ich nervös, weil ich nicht wusste, ob es ein Vor oder Nachteil ist, von der selben Sachbearbeiterin wie damals betreut zu werden. Ich muss nun ärztliche Unterlagen einreichen, das Arbeitsamt prüft, ob ich die Voraussetzungen erfülle und wenn ja, dann erhalte ich einen neuen Termin um die Aufnahme in die Werkstatt zu beantragen.
Sollte dies klappen, erwartete mich ein dreimonatiges Eingliederungsverfahren, in dem geschaut wird, welche Fähigkeiten vorliegen und welche Beschäfitgung ich mir vorstellen kann. Danach folgt der ein bis zweijähirge Berufsbildungsbereich.
Während dieser zwei Stufen erhalte ich vom Arbeitsamt, eine Ausbildungsvergügung von 117€ und zusätzlich ALG II oder Grundsicherung.
Danach folgt der Arbeitsbereich. Hier ist dann der LWL zuständig und das „Einkommen“ richtet sich nach der Leistung. Ich weiß, das es viele Menschen gibt, die über die Werkstatt für Menschen mit Behinderung kritisch denken. Ich habe jahrelang versucht auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, aber ohne Erfolg. Inzwischen sind meine gesundheitlichen Einschränkungen und regelmäßige Arzttermine so viel, das ich vermutlich auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance hätte.
Auch wenn der „Lohn“ ein Witz ist, nach acht Jahren Arbeitslosigkeit greift man nach jedem Strohhalm.
Da ich später noch einen Arzttermin hatte, sind wir noch in die Räumlichkeiten meines Betreuungsträger gefahren und haben dort gefrühstückt.
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