Herzdorf & schlemmen

Lang, lang ist es her, das ich im Herzdorf war. Seit einigen Monaten, habe ich das Problem, das ich nicht mehr, alleine das Haus verlassen kann. Bereits vor zwei, drei Wochen, wollten der Liebste und ich, es vagen zur Liebsten zu fahren, doch es war uns zu warm. Da er ein paar Tage zuvor, eine Notoperation hatte, musste er erst zum Notdienst vom Zahnarzt, um sich die Fädden ziehen zu lassen. Zwei Stunden später, als geplant, sind wir dann los gefahren.
Ich war tierisch nervös, weil ich meinen Körper schlecht einschätzen kann. Die Busfahrt hat erstaunlich gut geklappt, alle Stellen, an denen ich sonst in Panik verfalle, waren dank Venlafaxin, Tavor und dem Liebsten schaffbar.

Ich konnte es gar nicht fassen, das ich es tatsächlich geschafft hatte. Ich habe es zweieinhalb Stunden im Wohnzimmer ausgehalten, bis er mich wieder abgeholt hat. Um auf Numer sicher zu gehen, habe ich mich auf einer öffentlichen Behindeertentoilette noch entleert. Mein damaliger Freund, hat mir einen sogenannten EU Toilettenschlüssel geschenkt, bislang habe ich ihn noch nicht im Gebrauch gehabt, doch an diesem Samstag kam er in Einsatz.

Der Vorteil von verschlossenen Behindertentoiletten ist, das sie meist sauber sind. Da ich mich nicht getraut habe, 20 Minuten an einem Bahnhof zu warten, sind wir noch eine Runde spazieren gegangen. Die Rückfahrt war ebenfalls entspannt. Wir sind dann noch an meinem Hauptumsteigeort, einkaufen gegangen. Abends haben wir uns belegte Bagguettes gemacht und haben Fernsehen geguckt.

Wie jedes Jahr, findet am ersten Augustwochende Hamm kulinarisch statt. Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Weg gemacht. Es war klar, das bei gutem Wetter und solch einer Veranstaltung und der Tatsache, das die Busse, Sonntags nur stündlich fahren, der Bus rappelvoll sein wird. Es waren bereits Kinderwagen, Fahrräder und ein Rollator an Board, als eine Familie, mit einem weiteren Kinderwagen einsteigen wollte.

Sie haben es zwar geschafft, sich in den Bus zu quetschen, aber der Radfahrer, die Kontroleurin und der Vater eines schreinendes Kindes hatten sich in den Haaren. Trotz Medikamente und dem Liebnsten, fiel mir die Fahrt schwer und ich war froh, als wir endlich draußen waren. Wir schlenderten über den Marktplatz, lauschten der Live-Musik und ließen uns von dem Angebot inspieren. Wir entschieden uns als Vorspiese für einen Rösti Lachsburger.

Bedauerlicherweise musste ich feststellen, das er dieses Mal, nicht mit Rösti sondern mit Reibekuchen gemacht worden war. Wir waren beide vom Preis- und Leistung enttäuscht und zogen somit weiter. Die Musik war zwar nett, aber nicht so unser Fall, also suchten wir uns ein ruhiges Plätzchen im Westend und ließen es uns dort gut gehen.

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