Ein beschwippstes Huhn

Je nach dem, auf welcher Seite ich schlafe, liegt mein Handy entweder auf dem Wohnzimmertisch oder auf der Sofalehne. An diesem Samstagmorgen lag es auf dem Wohnzimmertisch und ich wurde durch die Vibration einer eigehenden Nachricht wach und war S. verdammt dankbar, das sie mich aus meinem Alptraum gerissen hat. Aufgrund der Uhrzeit, dachte ich, das sie unser Treffen absagen wollte, doch sie wollte lediglich wissen, um wie viel Uhr wir uns treffen. So hatte ich noch etwas Zeit und hatte mich noch einmal hingelegt.

Hab mich in aller Ruhe fertig gemacht, stand pünktlich an der Bushaltestelle, bis mir auffiel, dass das der völlig falsche Bus ist. Was zur Folge hatte, das ich zum Umsteigen, nur noch zwei Minuten hatte. Aber als ich an der Zwischenhaltestelle ankam , sprang ich zwei Bussteige weiter und in dem Moment, bog der Regiobus um die Ecke und ich ließ mich entspannt und erleichtert, auf den Sitz fallen. Pünktlich kam ich im Herzdorf an und schlenderte durch die Innenstadt und, weil ich wieder einmal zu schnell war, wartete ich noch ein paar Minuten auf S.

Während ich auf sie wartete, ging der Messanger auf und mir sprang eine Nachricht, einer Freundin entgegen, zu der ich vor rund drei Jahren, den Kontakt abgebrochen hatte, dementsprechend verwirrt war ich. Als ich auf dem Weg nach Hause war, schreiben wir eine ganze Weile miteiannder, immerhin hat sich in den vergangenen drei Jahren vieles verändert. Sie schlug fuhr, das wir uns demnächst mal auf einen Kaffee treffen, ich bin gespannt, wie es wird und ob es überhaupt dazu kommt.

Kurz nach dem wir unseren Kaffee getrunken hatten, kamen zwei, bekannte Rentner herein und ich meinte aus Spaß noch „Wird bestimmt ne Kegelrunde“, ein paar Minuten später, kamen tatsächlich noch drei weitere, ältere Damen mit Rollator herein. Es war ungewohnt voll und laut, in unserem kleinen Wohnzimmer. Zum Schluss saßen wir jedoch, wieder allein dort und ein Gast, der am anderen Ende des Raumes saß meinte „Die hatten, aber Rhababerohren“, S. hatte sich angesprochen gefühlt und drehte sich deswegen zu ihm um, ich war mir auch unsicher, ob wir oder die Damenrunde gemeint waren, aber er beruhigte uns und so wechselten wir ein paar Worte, wie toll wir es hier finden.

Bei jedem Besuch dort, darf nicht nur ein Kaffee sondern auch eine Waffel mit Schokoladeneis nicht fehlen. Scheinbar hatte die gute Dame, an diesem Tag etwas mit den  Ohren, denn ich hatte aufgrund meiner Retardmedikamente, die Waffel extra ohne Eierlikör bestellt und bekam stattdessen doch eine mit. Ich habe den Alkohol doch sehr gemerkt, vor allem, weil ich in letzter Zeit, nur noch selten und dann kleine Mengen trinke, aber ich habe es immerhin geschafft, den Bahnhof zu finden und bin einigermaßen gerade aus gelaufen.

Nur die Rückfhart war echt mies. Nicht nur das die Strecke recht kurvenreich war sondern, ich bin auch gegen Fahrtrichtung gefahren. Als ich an der Zwischenhaltestelle ankam und zehn Minuten auf den Anschlussbus warten musste, tat die frische Luft richtig gut. Wie immer, war das erste, was ich zu Hause gemacht habe, aufs Klo zu gehen. Danach habe ich rund zwei Liter Wasser getrunken. Das man von Alkohol Durst bekommt und viel Pinkeln muss, ist mir bekannt, doch so heftig hatte ich es lange nicht mehr.

Es war ein Nachmittag voller Sonne, quatschen, Kaffee, Essen und natürlich ganz viel Liebe und auf dem Rückweg durfte ich noch einen tollen Sonnenuntergang erleben.

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