Presbyterium & Mitarbeiterempfang

Einem Presbyterium gehören die von den Gemeindemitgliedern gewählten Presbyter/innen und den Pfarrer/innen an. Die Presbyter müssen mindestens 18 Jahre alt sein und die Wahlen zum Presbyterium finden alle vier Jahre statt. Das Presbyterium ist verantwortlich für die Verkündigung des Wortes Gottes und den gesamten Dienst der Gemeinde. Es wählt die Pfarrerinnen/er, verwaltet die Kirchengemeinde und entscheidet bei der Aufstellung des Haushaltes auch über die Verwendung der Kirchensteuern. Die Größe eines Presbyteriums richtet sich nach der Zahl der Gemeindemitglieder, wenn größere Gemeinden in Bezirke gegliedert sind, hat man oft Bezirkspresbyterien eingerichtet.

Die Männer und Frauen im Presbyterium haben sich in aller Regel auf bestimmte Aufgabengebiete spezialisiert (z. B. Kindergarten, Jugendarbeit, Bauangelegenheiten oder Friedhofsfragen) Entscheidungen werden aber alle gemeinsam gefällt.

 Die Kirchengemeinde der ich angehöre und ehrenamtlich tätig bin wurde aus drei Bezirken zusammen geschlossen und benötigt für ein Presbyterium 18 Mitglieder. Ein paar haben ihr Amt verlängert, ein paar sind ausgeschieden und die ausgeschiedenen wurden durch neue ersetzt. Da sich dieses Jahr nur sehr wenig neue zur Wahl gestellt haben fand die eigentliche Wahl nicht statt. Die „alten“ und „neuen“ Presbyter/innen haben sich eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn getroffen, meine Mutter hat mich in die Kirche gebracht und ist dann gemeinsam mit den anderen unter Begleitung des Posaunenchores eingezogen.

Sehr schön fand ich die Tatsache das sich alle angemessen zum feierlichen Anlass gekleidet haben. Die Presbyter/innen die ihr Amt nieder gelegt haben wurden mit Gottes Worten verabschiedet, und die neuen wurden begrüßt und mussten um ihr Amt mit den Worten „Ja, mit Gottes Hilfe“ bestätigen. Der Gottesdienst ging insgesamt zwei Stunden und endete mit einem Abendmahl. Aufgrund der Tatsache das stehen nicht mein Ding ist wollte ich eigentlich nicht zum Abendmahl gehen, aber meine Sitznachbarin die Witwe des ehemaligen Pfarrers bestand darauf.

Mit der Witwe und einem weiteren Gemeindemitglied an der Hand machten wir uns auf den Weg. Nach dem Gottesdienst fand der alljährlich stattfindende Mitarbeiterempfang statt. Aufgrund der Tatsache das diese Veranstaltung dies Mal am Abend statt fand gab es ein kaltes Buffet und wir saßen im Gemeindehaus noch eine Weile zusammen. Die entlassenen und neubeigetretenen Presbyter/innen haben als Dankeschön einen Kinogutschein erhalten. Obwohl wir bereits eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst vor Ort waren, waren sämtliche Parkplätze bereits belegt und so parkten wir in der Nebenstraße und hinter uns parkte Frau W., meine ehemalige Therapeutin.

Sie wohnt in der Nähe meiner Mutter und war die letzten 13 Jahren Presbyterin und wurde an diesem Sonntag verabschiedet. Auf dem Weg zum Gemeindehaus bekam ich Komplimente von ihr und als sie hörte dass ich inzwischen 26 sei, bekam sie große Augen. Inzwischen sind es bereits neun Jahre die wir uns kennen.

Warum wir eigentlich dort waren ist die Tatsache dass meine Mutter nun offiziell Presbyterin im Amt Öffentlichkeitsarbeit ist. Ich muss gestehen das ich etwas traurig darüber bin das ich nicht gefragt worden bin.

Ich fühle mich nun wie das Anhängsel, und wie „Ich bin zwar dabei, aber stehe trotzdem außen vor“. Auf dem Rückweg hab ich zu meiner Mutter schon gemeint das ich nun mein ehrenamtliche Aufgabe eigentlich an sie abgeben muss. Sicherlich werden wir weiterhin zusammen tätig sein, aber es fühlt sich nun trotzdem anders an.

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