Barrierefreiheit im Netz

Das Thema Barrierefreiheit spielt nicht nur im Bereich Wohnraum, Mobilität oder Arbeit eine Rolle sondern auch im Internet. Beim openTransfer CAMP Inklusion am 30. Januar 2016 in München, das wir zusammen mit der Aktion Mensch veranstalten, geht es um digitale Inklusion und virtueller Sozialraum.

Das Internet ist für viele Menschen mit Behinderung ein Quantensprung: Zahllose Kommunikationskanäle ermöglichen komfortablen Austausch. Informationen sind ohne lange Wege und durch mobile Geräte fast überall verfügbar.

Neben den vielen neuen Möglichkeiten gibt es aber auch im Netz die Barrieren: verwirrende Navigationen, Texte, die blinde Menschen nicht lesen können, Videos ohne Untertitel u.v.m. Mal fehlt es schlicht am Bewusstsein der Macher einer Webseite. Mal muss es bei der Programmierung wieder ganz schnell gehen und ein anderes Mal soll die Seite durch aufwändige Spielereien Eindruck schinden.

Wie gelingt es, mehr Menschen davon zu überzeugen, dass Barrierefreiheit kein Luxus ist, sondern ein dringend notweniger Standard

Braucht es mehr Druck oder bloß mehr Informationen, worauf beim Aufsetzen und der Pflege von Webangeboten zu achten ist?

Mittlerweile gibt es so viele Bücher zum Thema Webdesign angefangen von „Programmieren für Dummies“ bis hin zu komplexen Programmiersprachen. Ich finde in der Zukunft sollte man nicht nur darauf setzen wie man am besten eine Internetseite baut sondern wie man es schafft den Inhalt für alle Menschen zugänglich zu machen. In manchen Branchen ist es unvermeidlich die Internetpräsenz mit Bildern oder Videos zu füttern, doch wenn man Bilder mit Alt-Bildtexten ausstattet können auch blinde Menschen damit etwas anfangen. Bei Imagefilmen könnte es in der Zukunft sinnvoll sein eine Audiodescription für Blinde hinzuzufügen.

Zwei weitere Möglichkeiten wären verschiedene Darstellungsweisen zur Verfügung zu stellen. Verschachtelte Navigationsleisten sind sowohl für Menschen mit Seheinschränkung als auch für blinde Menschen die mit Screenreadern arbeiten nur schwer zugebrauchen. Darüber hinaus ist auch Schriftart, Größe und Kontrast eine große Baustelle. Auf vielen Internetseite ist es mittlerweile schon möglich die Schriftgröße und auch die Farbdarstellung zu verändern. Wenn heutzutage neue Gebäude gebaut werden müssen gewisse barrierefreie Standards vorhanden sein warum nicht ein webbasiertes Standard setzen? Natürlich sind Menschen mit Behinderungen eine Randgruppe, doch wenn es eine inklusive Gesellschaft geben soll müssen die Menschen mit Behinderung soweit integriert werden das sie nicht aus dem Rahmen fallen sondern „mitschwimmen“.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*