Jeder Mensch egal ob mit oder ohne Behinderung m\u00f6chte irgendwann auf eigenen F\u00fc\u00dfen stehen. Der Wunsch von zu Hause auszuzhiehen stand bei mir schon sehr lange im Raum. Als ich dann im Feburar 2011 das Blindengeld bekam hatte ich das Geld f\u00fcr eine eigene Wohnung.<\/p>\n
Mit einem dreimonatigen LPF und den n\u00f6tigen Hilfsmitteln gelingt es mir den Alltag zu meistern. Das Wort Eigenst\u00e4ndigkeit ist sehr gro\u00df. F\u00fcr mich ist es toll und inzwischen selbstverst\u00e4ndlich mit dem Bus durch die Gegend zu fahren, mich auf bekannten Wegen zu bewegen, mich mit meinem Lieblingshasen zu treffen, meist ohne fremde Hilfe mir etwas zu Essen zu besorgen, den Bankatomaten zu bedeinen und selbstst\u00e4ndig im Gesch\u00e4ft zu bezahlen. Den n\u00e4chsten Supermarkt zu betreten und mit meinen Sinnen inklusive meinem Smartphone einkaufen zu k\u00f6nnen all das ist f\u00fcr viele Menschen mit Behinderung nicht selbstverst\u00e4ndlich und sie w\u00e4ren stolz wenn sie die oben aufgez\u00e4hlten Dinge k\u00f6nnten doch bei mir bleiben Selbstzweifel.<\/p>\n
Es sind nun beretis vier Jahre ins Land gezogen seit dem ich ausgezogen bin, und doch hat sich das Gef\u00fchl von “auf den eigenen Beinen stehen” nicht eingesetzt. Es f\u00e4llt mir bei deisen Zeilen ein Gespr\u00e4ch mit der Psychologin in Soest ein. Sie selbst hatte aufgrund von Contergan Missbildungen der H\u00e4nde und konnte meinen Vergleich mit Gesunden verstehen und sagte “Wenn ich jeden Tag mich mit gesunden messen wollte das w\u00fcrde ich gar nicht schaffen”. Sicher hat sie irgendwo recht, aber ich m\u00f6chte tortz meiner Behinderung einfach nur im Fluss der “Normalen” mitschwimmen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"