{"id":2307,"date":"2020-12-03T11:19:10","date_gmt":"2020-12-03T09:19:10","guid":{"rendered":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/?p=2307"},"modified":"2020-12-15T11:20:48","modified_gmt":"2020-12-15T09:20:48","slug":"diabetologie-die-wendung","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/2020\/12\/03\/diabetologie-die-wendung\/","title":{"rendered":"Diabetologie – die Wendung"},"content":{"rendered":"\n
nach dem meine Betreuerin, wegen einem doppelten Handbruch, einige Wochen ausfiel, war sie zwar wieder im Dienst, musste jedoch einen Teil von ihrem Urlaub nachholen. Deswegen fuhr ich mit der Vertretung, mit der ich auch in Soest war, zu diesem Termin. Ich war emotional total aufgew\u00fchlt, weil der Mann und ich uns zuvor gestritten hatten. Gleichzeitig hatte er zwei Tage zuvor einen Arbeitsunfall und fuhr erneut ins Krankenhaus, weil er trotz starker Tabletten, Schmerzen hatte.
Wie gewohnt, war die Praxis, um diese Uhrzeit fast leer. \u00dcberrascht hat mich, das sie trotz Corona, die Messger\u00e4te auslesen. Der Blutdruck war f\u00fcr meine Verh\u00e4ltnisse sehr hoch, was aber auch kein Wunder war. Wie gesagt, ich hatte vorher vielen emotionalen Stress und ich war weit gelaufen. Lustig zu erw\u00e4hnen ist, die Arzthelferin ist relativ neu und hat vermutlich keine Vorerfahrung im Umgang mit behinderten Menschen. Sie wollte mir die Schuhe und Socken ausziehen, dies machte ich binnen Sekunden selstst\u00e4ndig.
Dann legte ich mich auf die Liege und anstatt wie gewohnt, den Nerventest durch zu f\u00fchren, wollte sie nur die Fu\u00dfpulse tasten, daf\u00fcr h\u00e4tte ich mich nicht ausziehen m\u00fcssen. Sie zog sich Handschuhe an und zog mir vorsichtig die Socken wieder an, die Schuhe durfte ich mir dann doch noch alleine anziehen. Wie durch ein Wunder, hat sich die \u00c4rztin auf meinen Vorschlag, einen Plan mit variablen Werten eingelassen. Zufriden und \u00fcberzeugt war sie von der L\u00f6sung nicht, auf meine Frage, ob ich das Basalinsulin abends spritzen k\u00f6nnte, hatte sie keinen Einwand.
Nach mehren Minuten r\u00e4tseln, fluchen und am liebsten in den Tisch bei\u00dfen, erhielt ich einen neuen Plan. Warum auch immer, aber nach fast zwei Jahren, hat sie zum ersten Mal, nach meiner Grunderkrankung gefragt und wer denn diese behandeln w\u00fcrde. Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, das sie zum esten Mal zugegeben hat, das sie hilfslos ist. Im M\u00e4rz ist der n\u00e4chste Termin und dann wird sich zeigen, ob der Plan etwas gerbacht hat oder nicht.
Ich war mit dem Ausgang des Termines sehr zufrieden. Wir hatten gerade die Hauptstra\u00dfe \u00fcberquert, als der Mann sich aus dem Krankenhaus gemeldet hatte. Er teilte mir mit, das er eine Schmerzmittelinfusion bekommt und danach wieder nach Hause darf. <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"