Normalerweise bin ich ein Mensch, der sich an die Hausordnung h\u00e4lt, jedoch ist es so, das ich im Haus, die letzte Wohnung bin, bevor die Ausscheidungen und auch das verbrauchte Wasser, im Keller landet. Und so kommt es ab und an vor, das ich mir nachts die Haare wasche und\/oder sogar duschen gehe. Hierbei musste ich dann feststellen das ich im Badezimmer, kein warmes Wasser bekam. Ich dachte erst das es damit zusammenh\u00e4ngt, das die Heizung nachts runter gefahren wird, aber am n\u00e4chsten Morgen, kurz bevor meine Hausaaltshilfe kam; war das Wasser immer noch kalt.<\/p>\n
Aufgrund der Tatsache, das ich am Samstag die H\u00e4lfte, f\u00fcr die Liebste vergessen hatte und vor ein paar Tagen, ein Geschenk f\u00fcr eine Freundin von ihr bestellt hatte, fuhr ich nach dem die Haushaltshilfe fertig war ins Herzdorf. Ich war \u00fcberrascht, wie voll der Regiobus, an diesem Donnerstagmittag war und dabei sind sogar noch Herbstferien. H. hatte am Montag beim Trommeln angesprochen, das die Fahrt ins Herzdorf, vor einem Jahr, noch eine riesen Herausforderung f\u00fcr mich f\u00fcr mich war und dass das nun v\u00f6llig selbstverst\u00e4ndlich ist.<\/p>\n
W\u00e4hrend ich also durchs Herzdorf in Richtung Wohnzimmer lief, musste ich an seine Worte denken und an die ersten Treffen mit der Liebsten. Obwohl es abgesehen von zwei Ampeln, immer nur geradeaus geht, war es am Anfang eine gro\u00dfe Herausforderung. Auch die Tatsache, das die Ampeln sehr lange rot sind, gelegentlich ausfallen und\/oder ers gar nicht vorhanden sind, war ein Umstand, an den ich mich gew\u00f6hnen musste. \u00a0Wie auch in der vergangenen Woche, hatte S. es auch heute geschafft p\u00fcnktlich zu sein. \u00a0Da es um die Mittagszeit und unter der Woche war, war unser Wohnzimmer fast leer und dennoch war es wie immer, eine tolle Zeit.<\/p>\n
Vor zwei, drei Wochen, hatte ich beim Raus gehen, ausverstehen meinen Schal auf dem Tisch liegen lassen. Wir waren schon drau\u00dfen, als der nette Herr damit hinterher kam und ich meinte \u201eEs ist zwar unser Wohnzimmer, aber alles muss ich auch nicht liegen lassen\u201c. S. Aussage nach, hat er auf diese Aussage hin gegrinst. Als wir heute giehen wollten, hatte ich meinen Stock in der Hand, drehte mich zu S. in Richtung T\u00fcr und wollte hinaus gehen, als er meinte \u201eHaben Sie alles? Stock, Hut, Schal, Handtasche?\u201c. \u00a0Als ich vor vier Wochen hier war und mit M. bei der Bank war, musste ich feststellen das die Automaten neu programmiert wurden.<\/p>\n
In weiser vorraussicht hatte ich bei dieser Gelegenheit etwas mehr Geld abgehoben, als sonst, jeodch ist auch dieser Vorrat irgendwann ausgesch\u00f6pft. Auf dem R\u00fcckweg, machten S. und ich dann noch einen Abstecher in die Bank. Ich hatte sie vorher extra gefragt, ob diese Filiale auch einen barrierefreien Eingang hat und sie bejahte es. Der erste Teil des Hintereinganges war auch stufenlos, doch dann standen wir vor einer, viel zu kurzen und somit viel zu steilen Rampe. Mit vereinten Kr\u00e4ften, haben wir das Stahlb\u00e4rchen doch noch hoch bekommen. Jeder erh\u00e4lt irgendwann sein Spitzname, ich wei\u00df nicht mehr, wie ich zum K\u00fcken kam und sie vermutlich auch nicht, wie sie auf B\u00e4rchen kam.<\/p>\n
Aufgrund ihrer schwachen Muskeln, Sehnen und Knochen, ist sie gr\u00f6\u00dftenteils auf den Rollstuhl angewiesen und dieser ist f\u00fcr gew\u00f6hnlich aus Stahl. Hinzu kommt noch, das meine Liebste, sehr sehr starke Nerven hat. Wir haben tats\u00e4chlich f\u00fcnf Anl\u00e4ufe gebraucht, bis wir an Bargeld kamen. Wir gingen hinter einander den schmalen B\u00fcrgersteig hinauf, als eine Mutter mit ihrem Kind an uns vorbei ging und ihm erkl\u00e4rte das ich einen Blindenstock in der Hand habe. Weil S. und ich, die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung, oft mit Ironie nehmen, meinte ich dann zu ihr \u201eJaja, zwei Behinderte, die Ausgang haben und das ganz ohne Betreuer\u201c.<\/p>\n
Ein St\u00fcck weiter gingen wir \u00fcber Kopfsteinpflaster und ich meinte zu ihr \u201eAlso schleichen k\u00f6nnen wir nicht\u201c. Sie wegen ihrem St\u00fctzrad und ich wegen meiner Stockspitze. So kamen wir auf Einbr\u00fcche und ich erz\u00e4hlte ihr von meinem Erlebnis mit J., als ich in der Vergangneheit mit ihr einkaufen war und wir mitten in einem festgenommen Raub gerieten. Desweiteren erz\u00e4hlte ich ihr, das ich vor l\u00e4ngerem mit meinem Streifenh\u00f6rnchen auf Twitter, meine f\u00fcnf Minuten hatte und wir dar\u00fcber sprachen, das ich als Fledermaus, hervorragend die Beute mitgehen lassen k\u00f6nnte und gleichzeitig, die T\u00e4terr nicht verraten kann, weil ich blind bin.<\/p>\n
S. setzte noch einen drauf und meinte \u201eMit den Ohren habe ich es auch, ich hab gar nichts geh\u00f6rt\u201c und wenn wir schon bei \u00e4lteren Menschen sind meinte ich dann noch \u201eUnd dement bin ich auch. Herr Kommisar, wer sind Sie, was wollen Sie von mir?. Ich soll geklauT HABEN? Aber Nein, Herr Kommisar, so etwas mache ich nicht\u201c. Aufgrund der oben genannten, langen, roten Ampeln und der Tatsache, das es f\u00fcr meine Augen schon recht d\u00fcster war, machten es, das der Zeitplan schrumpfte: AM Ende hatte ich noch rund f\u00fcnf Minuten, als ich auf den Busbahnhof zusteuerte. Aus der Ferne sah ich einen Bus stehen und war erleichtert, kurz bevor ich nah genug davor stand, um die Nummer lesen zu k\u00f6nnen, sprach mich die Busfahrerin an und fragte mich, ob ich nach H. fahren wolle, ich bejahte dieses und stieg ein.<\/p>\n
Lieber Leser, dies war von der Dame eine kleine, freundliche Geste, doch f\u00fcr mich war es die Gewissheit, sicher im richtigen Bus zu sitzen. Auch in meiner Stadt, kommt es oft vor, das die Busfahrer von sich aus, die Nummer der Linie sagen, wenn sie mich sehn jedoch wenn an einer Haltestelle mehrere Busse zum selben Zeitpunkt kommen und\/oder ich die Nummer nicht genau lesen kann, dann muss ich mich eben durchfragen, auch wenn ich das ungern mache. Ich rollte zufrieden und mit einem tollen Sonnenuntergang zur\u00fcck nach Hause.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"