{"id":1904,"date":"2018-10-06T23:43:15","date_gmt":"2018-10-06T21:43:15","guid":{"rendered":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/?p=1904"},"modified":"2018-10-08T23:45:04","modified_gmt":"2018-10-08T21:45:04","slug":"die-herzdorf-musikanten","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/2018\/10\/06\/die-herzdorf-musikanten\/","title":{"rendered":"Die Herzdorf-Musikanten"},"content":{"rendered":"
Jeder kennt sie, die Bremer Stadtmusikanten, meine Schwester sagt, das die Statur sehr klein ausfallen soll, leider konnte ich mich davon noch nicht selbst \u00fcberzeugen. Nach dem ich vor zwei Wochen mit M. auf unserem Schulfest waren, hatte ich ihr geschrieben, das ich es sch\u00f6n finden w\u00fcrde, wenn wir es dieses Jahr nochmal schaffen w\u00fcrden uns zu sehen. Kurz nach dem ich mit S. verabredet hatte, fragte sie mich, ob ich Zeit h\u00e4tte. Also beschloss ich mich kurzerhand beides mit einander zu verbinden, da M. und S. mit mir auf der selben Schule waren und sich deswegen auch kennen, auch wenn wir alle in unterschiedlichen Stufen waren.<\/p>\n
Wie gewohnt machte ich mich gegen halb zw\u00f6lf auf den Weg zum Bus und bereits kurz vor der Haltestelle des ersten Busses bekam ich eine heftige Panikattacke und habe kurz \u00fcberlegt, ob ich das Treffen doch absage, doch ich wollte dieser Angst und Panik nicht so viel macht geben. Kurz nach dem ich dachte, das ich es nicht mehr aushalte, kam der Bus Gott sei Dank. Auf dem Weg in die Stadt habe ich mit S. und R. geschrieben und es waren auch gen\u00fcgend Menschen um mich herum, so das die Panik wieder sank. In der Stadt angekommen, wollte ich wie gewohnt Geld holen, doch der Geldautomat und ich, haben eine Hassliebe.<\/p>\n
Der erste Automat hat meine Karte nicht angekommen, der zweite nahm sie zwar, machte, aber keine T\u00f6ne, wenn man eine Taste dr\u00fccke, was f\u00fcr mich sehr ung\u00fcnstig ist. Der dritte und letzte machte zwar T\u00f6ne, aber auch dieser spuckte kein Geld aus. Also fuhr ich gestresst und frustriert ins Herzdorf. Auch das Wetter war kompliziert: Meine App zeigte eine Spanne von 11 bis 25 Grad an, was soll man da anziehn? Ich entschied mich f\u00fcr 7\/8 Hose, T-Shirt, offene Strickjacke und leichter Strickmantel. Den Mantel zog ich beretis an der ersten Haltestelle aus und stopfte ihn in den Rucksack.<\/p>\n
Im Herzdorf angekommen erwarteten mich zum Einen Dortmundfans und zum Anderen strahlender Sonnenschein. Ich setzte mich auf einen einsamen Bussteig und warte auf M.s Ankunft. Normalerwieise ist es so, wenn wir uns treffen, das sie sich von unterwegs meldet, da ich aber noch nichts geh\u00f6rt hatte, wurde ich nun etwas unruihig und war deswegen sehr froh, als sie mir auf meine SMS geantwortet hatte. Der Bahnhof besteht aus einer Laterne, drei-vier Bussteigen, einem Toilettenhaus und einem kleinen Tickethaus sowie zwei Bahngleise. Deswegen ist es kein Kunstst\u00fcck das man auf dem Bussteig sowohl die Bremse als auch die T\u00fcren der Z\u00fcge h\u00f6ren kann.<\/p>\n
Als M. endlich da war, war ich erleichtert! Die Panik verschwand und wir schlenderten im Sonnenschein der Liebsten entgegen. Mit der sehenden Hilfe von M. bin ich dann doch noch an Bargeld gekommen und wir verbrachten einen tollen Nachmittag in unserem Wohnzimmer. Jede Region hat so seine Ausdr\u00fccke und so meinte S. irgendwann \u201eDa st\u00fcrzt sich jemand ins Ungl\u00fcck\u201c. Drau\u00dfen vor der T\u00fcr sa\u00dfen unser Rollatorgang und ich dachte eine von den Omis w\u00e4re gefallen, doch sie meinte lediglich die Kirchenglocken und das gerade jemand heiratet. Aber auch M. sorgte f\u00fcr eine lustige Situation.<\/p>\n
Wie bereits mehrfach erw\u00e4hnt handelt es sich um ein sehr \u00fcberschaubares Caf\u00e9 und so ist es, das die Menschen, die drau\u00dfen sitzen, gegen die Scheibe klopfen und die G\u00e4ste die drinnen sitzen, sich etwas lauter \u00e4u\u00dfern, damit der Kellner Bescheid weiss. Ich wei\u00df nicht, ob M. das zu peinlich war oder ob sie es nicht wusste, auf jeden Fall, nahm sie die Karte und ging in Richtung K\u00fcche\/Toilettenaufgang und ich dachte ernsthaft das sie mit der Karte jetzt auf Toilette geht, dabei wollte sie nur etwas bestellen. Nach drei wundervollen Stunden brachte S. uns beide noch zu unserem Treffpunkt und M. und ich gingen weiter zum Bahnhof.<\/p>\n
Kurz vor dem Bahnhof h\u00f6rte ich hinter mir \u201elinks, rechts, links, rechts\u201c. Ich guckte M. an, um herauszufinden ob hinter mir etwas ist und\/oder ob wir im Weg sind. M drehte sich um und teilte der Person hinter uns mit, das ich seheingeschr\u00e4nkt sei, da ging es Mann mit Rollator neben uns her. Ich hatte etwas Sorge auf der R\u00fcckfahrt die Dortmundfans wieder dabei zu haben, doch die Fahrt verlief ruhig und so kam ich, wie gewohnt mit voller Blase, aber heile gegen halb sieben zu Hause an.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"