{"id":1851,"date":"2018-08-01T22:38:01","date_gmt":"2018-08-01T20:38:01","guid":{"rendered":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/?p=1851"},"modified":"2018-08-03T22:41:56","modified_gmt":"2018-08-03T20:41:56","slug":"ueberschaetzung","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/www.blindfisch.leben-mit-bbs.de\/2018\/08\/01\/ueberschaetzung\/","title":{"rendered":"\u00dcbersch\u00e4tzung"},"content":{"rendered":"

Ohja, anders l\u00e4sst sich der Wahnsinn nicht ausdr\u00fccken. Aufgrund der Tatsache das S. und ich, beide wetterf\u00fchlig sind und mit der Hitze zu k\u00e4mpfen hatten, aber ich auf sie nicht verzichten kann, nutzen wir die Gelegenheit, eines Tages, an dem es etwas k\u00fchler werden sollte. Mein Zeitplan war super, bis zu dem Zeitpunkt, als mein Paketbote klingelte und ich musste nat\u00fcrlich das Rossmannpaket \u00f6ffnen und mich schminken und damit war mein Zeitplan f\u00fcr die Katz. Also nahm ich notgedrungen den sp\u00e4teren Bus, stieg drei Haltestellen fr\u00fcher aus und hatte sage und schreibe f\u00fcnf Minuten f\u00fcr vier Ampeln.<\/p>\n

Ich gestehe, das ich insgesamt \u00fcber zwei rote Ampeln gelaufen bin, jedoch habe ich mich nicht in Gefahr gebracht sondern habe auf den Verkehr geachtet. Da stand ich rechtzeitig an der Bushaltestelle und dann hatte der Regiobus tats\u00e4chlich f\u00fcnf Minuten Versp\u00e4tung. Ich war einfach nur froh und erleichtert als er endlich kam und es los ging ins Herzdorf. Da der Zeitplan recht eng war, mahnte ich S. noch, sie solle heute nicht so viel tr\u00f6deln und dann kam es doch ganz anders. Da ich in H. den sp\u00e4teren Bus nehmen musste, konnte ich kein Geld mehr holen. Vom letzten Mal wusste ich aber, das kurz vor unserem Wohnzimmer sich eine Sparkasse befindet, also lief ich dorthin.<\/p>\n

Es war an diesem Mittwochvormittag nicht nur warm sondern es war gef\u00fchlt jeder Mensch auf der Stra\u00dfe und etliche Hindernisse standen mir im Weg. Als ich endlich an der Treppe zur Sparkasse stand, sprach mich eine \u00e4ltere Dame an \u201eSoll ich Ihnen helfen?\u201c, \u201eNein, Danke\u201c, \u201eIch finde das toll, wie Sie das machen\u201c, \u201eDas ist alles \u00dcbungssache\u201c. Ich stand bereits auf der ersten Stufe, als sie sich erneut umdrehte und meinte \u201eSie sind schon ein armes Ding\u201c. Vom letzten Mal wusste ich noch, das nicht nur die Schiebet\u00fcren quietschen sondern die Vorhalle recht d\u00fcster ist und die Automaten, ziemlich weit hinten an der Wand standen.<\/p>\n

Auch dieses Mal, habe ich eine Weile gebraucht um mich zurecht zu finden. Dann steh ich vor dem Geldautomat und etliche Male spuckte er meine Karte aus. Also machte ich mich auf den Weg zum Servicepoint und schilderte dort mein Problem. Dort traf ich auf eine nette, junge Dame, die gemeinsam mit mir zum Geldautomat ging. Ich wei\u00df nicht, was das Problem war, aber mit ihrer Hilfe hat es dann geklappt. Als ich wieder drau\u00dfen war, war ich klitschnass gebadet. Ich ging relativ flott, den Rest der Strecke und zack! Donnerte ich mit meinem Knie gegen ein Gegenstand. Eine Passantin war so nett, mich darauf hin zuweisen das es besser w\u00e4re mehr nach rechts zu laufen, weil an der Stlle noch mehr Hindernisse kommen.<\/p>\n

S war dieses Mal p\u00fcnktlich und sah das ganze aus der Entfernung und hat sich k\u00f6stlich am\u00fcsiert und teilte mir hinterher mit, das es sich um ein Schaukelpferd gehandelt hat. Wir quatschten, a\u00dfen und tranken, bis ich mich rund eineinhalb Stunden sp\u00e4ter wieder auf den R\u00fcckweg machte. Die R\u00fcckfhart war recht angenehm, wir hatten dieses Mal Gott sei Dank eine Klimaanlage. Kurz nach dem Start merkte ich, wie sich meine Blase meldete und ich \u00fcberlegte fieberhaft, wo ich vor der Ergotherapie eine Toilette finden k\u00f6nnte. Also entschied ich mich, eine Haltestelle fr\u00fcher auszusteigen und in einem Caf\u00e9 aufs Klo zu gehen.<\/p>\n

Von dort aus lief ich zu meinem bekannten Umsteigeort und warte dort ein paar Minuten und fuhr dann zur Ergotherapie. Als ich noch an der Ampel stand, merkte ich bereits das mich meine k\u00f6rperlichen Kr\u00e4fte verlie\u00dfen. Nach langem hin und her, entschied ich dann meine Mutter anzurufen und zu fragen, ob sie mich ausnahmsweise abholen k\u00f6nnte, doch ich erreichte sie leider nicht. Wir hatten heute die vorerst letzte* Sitzung und sie nutzte das nat\u00fcrlich aus und forderte mich nochmal ordentlich. Sie war so nett und hatte meine Wasserflasche nochmal gef\u00fcllt und ich machte mich auf den R\u00fcckweg.<\/p>\n

Rund drei Meter vor der Haltestelle, fuhr mir der Bus vor der Nase weg, so musste ich 15 Minuten auf den n\u00e4chsten warten. Da es derzeit eine Umleitung gibt wegen Umbauarbeiten, muss ich am Bahnhof aussteigen, da ich mich hier wegen meinen Panikattacken, aber nicht aufhalten kann, lief ich von dort, zwei Haltestellen zur\u00fcck\u00a0 und wieder einmal fuhr mir der Bus vor der Nase weg. Kurz vor der Ampelkreuzung hatte ich mich in einem Blumenbeet verfangen und ein netter, junger Mann hat s gut gemeint und wollte helfen, hat es aber leider \u00fcbertrieben und es fiel mir schwer, ihn wieder los zu werden.<\/p>\n

Nach dem ich dann weitere 15 Minuten gewartet hab, kam endlich der letzte Bus und ich schleppte mich 20 Minuten sp\u00e4ter, mit letzten Kr\u00e4ften, die Stra\u00dfe und die Stufen in meinem Haus hoch.<\/p>\n