Nach dem Beh\u00f6rdenwirwar mit dem Hilfsmittellieferanten war ich mit dem Antrag auf Kosten\u00fcbernahme sehr produktiv, doch als ich die Unterlagen f\u00fcr das Leseger\u00e4t zusammen hatte, verlie\u00df mich die Lust sich darum zu k\u00fcmmern. Heute Morgen machte ich mich dann an den Widerspruch zu der Ablehnung f\u00fcr die Kosten\u00fcbernahme der elektronischen Lupe. Und machte mich kurz vor zw\u00f6lf, auf den Weg in die Stadt um Briefmarken zu besorgen. Am Center um die Ecke befindet sich zwar auch eine Poststelle, doch diese kann ich aufgrund meiner Behinderung nicht benutzen \u2013 ich sage nur: Elefant im Porzelanladen.<\/p>\n
Da ich etwas zu fr\u00fch an der Bushaltestelle ankam, hatte ich noch etwas Wartezeit und merkte nach kurzer Zeit, das ich leichte Paniksymptome bekam und versuchte mich zu beruhigen. Ein paar Minuten sp\u00e4ter, als wir an der Ampel einer vierspurigen Stra\u00dfe standen kamen diese Gef\u00fchle erneut hoch und ich war sehr froh das ich kurz danach mein Ziel erreicht hatte. Da es sich um einen recht \u00fcberschaubaren und unscheinbar wirkenden Laden handelt, ist es jedes Mal etwas schwierig ihn zu finden, so lief ich etwas unschl\u00fcssig hin und her bis ich mir sicher war, den richtigen Laden gefunden zu haben.<\/p>\n
Die Verk\u00e4uferin war sehr nett, hilfsbereit und geduldig, dennoch war ich \u00fcberrascht das ich f\u00fcr meinen DIN A5 Umschlag, tats\u00e4chlich 1,45 \u20ac Porto bezahlen musste. Das Wetter konnte sich nicht ganz entscheiden, es war windig und bedeckt und sonnig zu gleich, dennoch entschied ich mich, in einem Caf\u00e9 einen Kaffee im Au\u00dfenbereich zu trinken. Ich hatte etwas Sorge ob der Stuhl mich tr\u00e4gt, denn es handelte sich um Plastikst\u00fchle, ich habe darauf geachtet das er gerade steht und es ist zum Gl\u00fcck nichts passiert. Auf dem Weg zur Bushaltestelle f\u00fcr den R\u00fcckweg, stellte ich fest das in der Stadt Bauarbeiten herrschten und das es eine Busumleitung gibt.<\/p>\n
Da es meistens die selbe ist, ging ich zu der Ersatzhaltestelle, zur geplanten Ankunftszeit kam auch ein Bus, doch der rollte gef\u00fchlte zehn Meter weiter und bis ich die Nummer lesen konnte, war er schon wieder weg. Da ich die ganze Zeit schon gro\u00dfe visuelle Probleme hatte, zog mich dieser Vorfall wieder sehr runter. Um auf Nummer sicher zu gehen, den n\u00e4chsten, auf jeden Fall zu bekommen, ging ich zum Westentor, da ich noch Zeit und Hunger hatte, holte ich mir bei Backwerk noch ein Br\u00f6tchen. Da ich davon ausging, das ich gen\u00fcgend Zeit habe, dieses Br\u00f6tchen zu essen bevor der Bus kommt, nahm ich nat\u00fcrlich keine T\u00fcte mit und musste das halb gegessene Br\u00f6tchen dann in meinem Rucksack verstauen.<\/p>\n
Obwohl immer noch Ferien sind, war der Bus doch gut gef\u00fchlt, ich fand einen Sitzplatz und mir sa\u00df ein Mann gegen\u00fcber, der die gesamte Zeit \u00fcber komische Ger\u00e4usche von sich gab. Ungef\u00e4hr auf halber Strecke fuhren Rettungswagen, Notarzt und Polizei an uns vorbei und fuhren genau in meine Zielrichtung, dies l\u00f6ste in mir wieder Panik aus. Als ich dann ein paar Minuten sp\u00e4ter zu Hause ankam und feststellte, das alles in Ordnung war, war ich sehr erleichtert. Ich war sowohl emotional als auch visuell so erledigt, das ich danach erst einmal vier Stunden geschlafen hab.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"