F\u00fcr die meisten Jugendlichen ist es heute schwer sich f\u00fcr einen Beruf zu entscheiden. Ab der achten Klasse stehen Sch\u00fclerbetriebspraktika an und man schnuppert mal hier und mal dort rein, manchen ihren Abschluss und stehen vor der Frage \u201eWas m\u00f6chte ich eigentlich werden?\u201c. Viele nehmen einen Studium-\/Ausbildungsplatz in der Heimat oder n\u00e4heren Umgebung oder gehen den Weg denn die Eltern entscheiden.<\/p>\n
Bereits in fr\u00fchster Kindheit wusste ich das ich sp\u00e4ter im kaufm\u00e4nnischen Bereich arbeiten m\u00f6chte weswegen ich nach Beendigung der Schulpflicht zwei Jahre Berufsorientierung dran hing und meinen Hauptschulabschluss erwarb. In diesen zwei Jahren erwarb ich nicht nur einen Schulabschluss sondern lernte die Brailleschrift, bekam mein erstes Bildschirmleseger\u00e4t, machte ein Praktikum was mir gar nicht gefiel, und erwarb erste berufliche Qualifikationen. 2009 wollte ich dann eine Ausbildung auf dem allgemeinen ersten Arbeitsmarkt machen und strandete bei der Agentur f\u00fcr Arbeit und dort begann mein H\u00fcrdenlauf.<\/p>\n
Urspr\u00fcnglich wollte ich eine Ausbildung zur B\u00fcrokauffrau absolvieren, doch aufgrund dem Besuches der Sonderschule traute man mir diese Ausbildung nicht zu. Nach einem Eignungstest und einer vierw\u00f6chigen Arbeitserprobung stellte sich dann heraus das ich \u201enur\u201c f\u00fcr eine Ausbildung zur B\u00fcrokraft geeignet sei. Anfangs schmeckte mir das absolut nicht, doch dann nutze ich die Chance und konnte viele wichtige Dinge lernen, das ich diesen Ausbildungsplatz f\u00fcr den ich zwei Jahre gek\u00e4mpft hatte abbrechen musste war mehr als bitter.<\/p>\n
Die letzten dreieinhalb Jahre habe ich daf\u00fcr gek\u00e4mpft wieder beruflich Fu\u00df fassen zu k\u00f6nnen. Angefangen von etlichen Bewerbungen bis hin zu dieser \u201etollen\u201c Ma\u00dfnahme bei der ich aufgrund nicht vorhandener Hilfsmittel so gut wie nichts mitmachen konnte. Vor ein paar Tagen stie\u00df ich auf eine junge Frau die ihre Ausbildung zur Masseurin und medizinische Bademeisterin im BFW Hamm absolviert hatte. Soweit erst einmal nichts besonderes ABER diese besagte junge Frau ist \u00e4hnlich blind wie ich, dabei wurde mir im vergangenem Jahr gesagt das sie Blinde nicht nehmen.<\/p>\n
Ich recherchierte etwas \u00fcber diese Ausbildung und dachte mir dann \u201eWarum nicht?\u201c, und kontaktierte den zust\u00e4ndigen Ansprechpartner vom BFW, und siehe da: Es gibt eine Chance. Die Voraussetzung ist ein gewisser Sehrest und er machte mich halt darauf aufmerksam das sie keine \u201eSpeziallisten\u201c f\u00fcr Blinde seinen, wobei ich mir denke dass das schon klappen wird. Die R\u00e4umlichkeiten f\u00fcr die Theorie und Praxis befinden sich im Erdgeschoss, die beiden einzigen Haken die es noch gibt sind die Tatsache dass die Ausbildung schon in zwei Wochen beginnt und dass das Arbeitsamt die Kosten \u00fcbernehmen muss.<\/p>\n
N\u00e4chste Woche Mittwoch findet eine Informationsveranstaltung statt, auch wenn dies nicht mein Traumberuf ist, ist es ein Plan B. Nach der zweij\u00e4hrigen Ausbildung und einem sechsmonatigen Anerkennungspraktikum kann man sich entweder binnen 18 Monaten zum Physiotherapeuten weiterbilden lassen oder an Weiterbildungen zur Lymphdrainige und Co. teilnehmen. Ich habe schon mal in der Jobb\u00f6rse geguckt wie es so in der Umgebung mit Jobangeboten aussieht, und war doch \u00fcberrascht. Ein Problem wird f\u00fcr mich sein das die meisten Praxen jemanden suchen der einen F\u00fchrerschein hat f\u00fcr Hausbesuche. Es gibt, aber auch Betriebe wie z. B. ambulante Rehaeinrichtungen die keine Hausbesuche machen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"