Corona – Q87.8 – Ein genetisches Unikat http://www.blindfisch.leben-mit-bbs.de Leben mit dem Bardet-Biedl-Syndrom Mon, 12 Jul 2021 10:54:53 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.2.5 85802092 Ein Stückchen Freiheit http://www.blindfisch.leben-mit-bbs.de/2021/05/15/ein-stueckchen-freiheit/ http://www.blindfisch.leben-mit-bbs.de/2021/05/15/ein-stueckchen-freiheit/#respond Sat, 15 May 2021 10:53:44 +0000 http://www.blindfisch.leben-mit-bbs.de/?p=2351 [...]]]> Bereits seit einigen Tagen war bekannt das sowohl Münster als auch Soest ihre Außengastronomie öffnen. Nach dem Gustav in der vergangenen Woche, seine zweite Modernaimpfung erhalten hatte, brauchte nur noch ich, einen negativen Test. Nach dem wir ein Corona Testzentrum gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg. Circa 500m vor unserem Ziel befand sich ein Tunnel. Auch wenn der Mann sich wirklich Mühe gegeben hat, der Tunnel, war die Hölle. Vor Ort angekommen, füllte Gustav das Formular aus, die Dame führte den Test durch und dann mussten wir noch 15 Minuten warten. Wir standen keine zwei Minuten im Wartebereich, als ein riesiger Regenguss herunter kam.

Gott sei Dank fanden wir ein Zelt zum Unterstellen. Nach 15 Minuten erhielten wir das Formular mit meinem negativen Testeergebnis und machten uns auf den Rückweg. Im besagten Tunnel konzentrierte ich mich und mir fiel auf, das mich nicht der Verkehr und die Dunkelheit getriggert hat sondern die Geräusche von oben. Mit dieser Erkenntnis habe ich mir dann ein Ohr zugehalten und die Panik war tatsächlich weniger. Weil wir noch etwas Zeit hatten, bis der Regiobus kam und unser Lieblingssaft bei Netto im Angebot war, sind wir dort noch kurz rein gesprungen. Wir hatten 20 Minuten Wartezeit im Herzdorf und dank der Ortskenntnisse von Gustav und einem EU-Toilettenschlüssel wurde ich meine volle Blase los.

Gegen 16:40 kamen wir dann in Soest an. Es war wirklich ein merkwürdiges Gefühl. Zu unserer Überraschung, hatten dann doch nicht alle Geschäfte auf. Wir deckten uns erstmal mit Socken, T-Shirt, Bettwäsche und eine Trinkflasche für den Mann ein. Wie in den Nachrichten angekündigt, wurde der Test und/oder Impfausweis in jedem Geschäft kontrolliert. Da in unserer Stadt keine Geschäfte geöffnet haben und ich im Internet nicht fündig wurde, nutzte ich die Chance und kaufte noch neue Unterwäsche. Insgesamt kann man sagen, wir haben wirklich nur das gekauft, was wir auch brauchten. Aufgrund der Tatsache, das wir nur gefrühstückt hatten und ich vor dem Test nichts essen und trinken durfte, verspürte ich irgendwann hunger.

Erst im dritten Lokal konnten wir einen Tisch ergattern. Wir teilten uns Rösti mit Medallions und Brokkoli. Wenn man bedenkt, das viele Lokale erst ein paar Tage vorher, Bescheid bekommen haben, das sie öffnen dürfen, fand ich es okay, das einige Dinge ausverkauft waren und/oder das man auf TK Gemüse zurück gegriffen hatte. Der Mann genoss nach sieben Monaten, sein erstes Bier an frischer Luft. Aufgrund der schlechten Verbindung wurde es dann am Ende noch einmal knapp und so entschieden wir uns, meine Mutter zu fragen, ob sie uns nach Hause fahren könnte. Begeistert war sie zwar nicht, aber sie hat es getan.

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