Diabetologie – die Wendung

nach dem meine Betreuerin, wegen einem doppelten Handbruch, einige Wochen ausfiel, war sie zwar wieder im Dienst, musste jedoch einen Teil von ihrem Urlaub nachholen. Deswegen fuhr ich mit der Vertretung, mit der ich auch in Soest war, zu diesem Termin. Ich war emotional total aufgewühlt, weil der Mann und ich uns zuvor gestritten hatten. Gleichzeitig hatte er zwei Tage zuvor einen Arbeitsunfall und fuhr erneut ins Krankenhaus, weil er trotz starker Tabletten, Schmerzen hatte.

Wie gewohnt, war die Praxis, um diese Uhrzeit fast leer. Überrascht hat mich, das sie trotz Corona, die Messgeräte auslesen. Der Blutdruck war für meine Verhältnisse sehr hoch, was aber auch kein Wunder war. Wie gesagt, ich hatte vorher vielen emotionalen Stress und ich war weit gelaufen. Lustig zu erwähnen ist, die Arzthelferin ist relativ neu und hat vermutlich keine Vorerfahrung im Umgang mit behinderten Menschen. Sie wollte mir die Schuhe und Socken ausziehen, dies machte ich binnen Sekunden selstständig.

Dann legte ich mich auf die Liege und anstatt wie gewohnt, den Nerventest durch zu führen, wollte sie nur die Fußpulse tasten, dafür hätte ich mich nicht ausziehen müssen. Sie zog sich Handschuhe an und zog mir vorsichtig die Socken wieder an, die Schuhe durfte ich mir dann doch noch alleine anziehen. Wie durch ein Wunder, hat sich die Ärztin auf meinen Vorschlag, einen Plan mit variablen Werten eingelassen. Zufriden und überzeugt war sie von der Lösung nicht, auf meine Frage, ob ich das Basalinsulin abends spritzen könnte, hatte sie keinen Einwand.

Nach mehren Minuten rätseln, fluchen und am liebsten in den Tisch beißen, erhielt ich einen neuen Plan. Warum auch immer, aber nach fast zwei Jahren, hat sie zum ersten Mal, nach meiner Grunderkrankung gefragt und wer denn diese behandeln würde. Was mich ebenfalls sehr gefreut hat, das sie zum esten Mal zugegeben hat, das sie hilfslos ist. Im März ist der nächste Termin und dann wird sich zeigen, ob der Plan etwas gerbacht hat oder nicht.

Ich war mit dem Ausgang des Termines sehr zufrieden. Wir hatten gerade die Hauptstraße überquert, als der Mann sich aus dem Krankenhaus gemeldet hatte. Er teilte mir mit, das er eine Schmerzmittelinfusion bekommt und danach wieder nach Hause darf.

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