Mittelohrentzündung

Bereits seit zwei Wochen laufen ich mit einer sehr hartnäckigen Erkältung durch die Gegend. Am Donnerstag und Freitag, stellte ich auf der Arbeit bereits fest, das ich die Ohren zusitzen habe und kaum etwas höre. Da Gustav für mich neues Insulin besorgt hat, hab ich ihn gebeten, in der Apotheke zu fragen, ob es etwas für die Ohren gibt. Wir haben am Wochenende, das empfohlene Nasenspray angewendet, aber nur mit mäßigem Erfolg.

Am Montagmorgen habe ich mich beim Fahrdienst, auf der Arbeit und beim Pflegedienst abgemeldet und einige Stunden geschlafen. Gustav hat versucht, beim HNO einen Termin zu bekommen, aber es war nichts zu machen. Am frühen Nachmittag, rief er dann, bei meiner Hausärztin an mit der Aussage, das sie a) nicht zuständig wären und mich b) an einen HNO verweisen würden.

Also hab ich mich warm angezogen und fuhr mit Gustav in die Stadt, dort befindet sich eine Hausarztpraxis an einem Krankenhaus. Vor uns waren noch zwei, drei andere Patienten, weswegen er auf Toilette ging. Kurz bevor er fertig war, wurde ich aufgerufen. Die Sprechstundenhife war so nett und half mir mit dem Weg und schickte Gustav hinterher. Ich stand dem Arzt gegenüber, „Setzen Sie sich, was kann ich für Sie tun?“, da ich keinen Stuhl wahrnahm, blieb ich stehn und fing an zu berichten, in dem Moment kam Gustav rein und parkte mich auf der Liege.

Der Arzt guckte sich mein Ohr an und teilte mir mit, das ich eine Entzündung hinter dem Trommelfell hätte. Ich bekam ein Rezept über Antibiotika und einen Krankenschein für zwei Tage und die Bitte, mich bei einem HNO vorzustellen. Wir standen am Empfang und die Sprechstundennhilfe fragte „Unterschreibt ihr Mann für Sie?“, „Mir ist das egal, ich kann das auch selbst“. „Gut, ein lila Pullover, einen Ehering und einen Kugelschreiber in lila, wie passend“.

Danach holten wir in der Apotheke die Tabletten und weil ich noch nicht viel gegessen hatte und Gustav nicht kochen wollte, ließen wir uns noch im Extrablatt nieder und aßen einen Wrap. Am nächsten Tag rief Gustav erneut in der HNO Praxis an und sie wollte ihn schon wieder abwimmeln, aber er hat es dann doch noch geschafft, einen Termin für den kommenden Tag zu erlangen. Weil die Betreuung gerade unterversetzt ist, fuhren Gustav und ich quer durch die Stadt.

Stehen am Empfang, die gute Dame „Waren Sie schon mal hier?“, „Ja, aber unter dem Namen x“,  guckt Gustav an „Haben Sie eine Vollmacht?“, „Nein, ich bin der Ehemann“, „Gut, dann gebe ich Ihnen noch einen Fragebogen und nehmen Sie  oben Platz“. Da wir keinen festen Termin hatten, haben wir rund eine Stunde gewartet. Der Arzt war nett und ich hab kurz bevor wir aufgerufen wurden noch zu ihm gesagt „Hoffentlich saugt er nicht ab“.

Kaum saß ich auf dem Stuhl, er guckt rein „Das Ohr ist komplett voller Eiter“ und zückte direkt den Sauger. Er konnte etwas absaugen, verschrieb mir antibiotische Ohrentropfen und einen weiteren Krankenschein für drei Tage. Da wir beide müde und hungrig waren, tranken wir neben an, in der Eisdiele einen Kaffee. Da uns die Speisekarte nicht zu sagte, fuhren wir in die Innenstadt und aßen beim Extrablatt zu Mittag.

Am nächsten Morgen fuhren wir quer durch die ganze Stadt um zur Hausärztin zur Blutabnahme kamen. Es war die Sprechstundenhilfe mit der goldenen Nadel vor Ort. Aufgrund meiner blühenden Neurodermitits blieben ihr nicht viele Stellen zum Stechen. Sie fand am Handrücken eine gute Stelle und zack war die Nadel drin. Da meine Venen kompliziert sind, musste sie die Nadel weiter rein schieben und etwas wackeln, bis endlich Blut kam.

Wie auf dem Hinweg, mussten wir auch auf dem Rückweg, erst in die Stadt fahren. Da wir beide noch keinen Kaffee und Frühstück hatten, haben wir uns entschieden, in der Stadt zu frühstücken. Danach sind wir noch über den Markt gebummelt und dann nach Hause gefahren. Wir haben beide eine neue Sportart erfunden: Busrunning. Trotz guter Planung, sind wir gestern und heute, auf dem letzten Drücker zum Bus gerannt.   

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