Sturzflug im Herzdorf

aufgrund der Tatsache, dass das letzte Treffen schon wieder eine Weile her war, hatten Gustav und ich, uns spontan entschieden, ins Herzdorf zu fahren. Es war ein grauer Samstagvormittag und wir hatten beide Schwierigkeiten uns zu motivieren und dennoch habe ich mich auf die Liebste gefreut. Wie so oft, sind wir auf den letzten Drücker los gelaufen und hatten am Ende noch eine Minute bis der Bus kam. In der Stadt angekommen, hatten wir noch fünf Minuten bis der Anschluss kam.

Der Bus kam, wir wollten einsteigen, da teilte man uns sehr unfreundlich mit, das sei nicht möglich mit zu fahren, weil er noch wo anders hin wolle. Es war kalt und so warteten wir fast 15 Minuten bis der Bus auf der anderen Seite fuhr. Er hat auf dem Weg ins Herzdorf die Verspätung wieder aufholen können, dennoch hatten wir zwei Minuten Verspätung.

Relativ am Anfang der Strecke sprach uns eine Frau an „Ich kenne Sie, Sie wollen doch auch nach …“, ich guckte sie irritiert an und meinte „Wir müssen nicht sondern möchten und besuchen dort eine Freundin“. Während der gesamten Fahrt sprach sie uns immer wieder an. Der Höhepunkt war das sie durch den ganzen Bus rief um zu fragen wann wir am Bahnhof ankommen würden, obwohl es offensichtlich war, das wir verspätet ankommen.

Es war den gesamten Tag über nicht nur grau und kalt sondern auch relativ windig. Unser erster Stopp war, eine Drogerie, in der wir eine Co2 Flasche gekauft haben, weil wir uns nicht sicher waren, ob es die auch bei Kaufland gibt. Da man öfter aus Fehlern lernen sollte, und ich schon seit Tagen Probleme mit der Blase hatte, haben wir noch ein öffentliches Toilettenhaus aufgesucht. Unser Café war für einen Samstagnachmittag ungewöhnlich voll.

Da der Mann auch Probleme mit dem Wetter hatte, hat er noch einen Cappuuccino mitgetrunken und ging dann einkaufen. Wir quatschten über Weihnachten, Silvester, dem Kurzurlaub vom Liebsten und allerlei. Als er mit den Einkäufen wieder kam, tranken und aßen wir noch etwas zusammen und machten uns dann auf den Rückweg. Wir waren mit den Einkäufen und Weihnachtsgeschenke für die Hasen und mich von der Liebsten gut bepackt.

Aufgrund von Regen, Kälte und Zeitdruck sind wir dann etwas flotter gelaufen. Im letzten Drittel vor dem Bahnhof, merkte ich schon, das meine Beine immer mehr schlapp machten. Kurz vor dem Bahnhof, ist eine Ampelkreuzung mit einem hohen Bordstein und genau an diesem, bin ich hängen geblieben und wäre fast auf die Straße gefallen. Leider ist bei diesem Manöver unser Einkaufstrolley kaputt gegangen. Wir waren einige Meter vor dem Bussteig und waren froh, das eine Passantin uns mit unserem Gepäck gehofen.

Am Umsteigeort war Gustav mit den Einkäufen schon draußen und ich wollte mit meinem kaputten Fuß und den Krücken hinterher springen, dem Busfahrer ging es nicht schnell genug und er versuchte etliche Male, die hintere Tür zu schließen. Der Fahrgast hinter mir, bekam mit das ich etwas am Fuß habe und blind bin und packte ohne groß zu fragen mit an. Diese Passantin war sogar so nett, das sie uns noch geholfen hat, die Straßenseite zu wechseln.

So standen wir an einem Samstagabend mit einem kaputten Trolley und einem humpelnden Blindfisch am Bussteig und hätten noch rund 20 Minuten Busfahrt und Gehweg vor uns gehabt. Da wir noch Geld über hatten, haben wir uns den Luxus geleistet und haben uns ein Taxi bestellt.

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