24h Insulin

Bereits bei meinem letzten Termin im September bei der Diabetologin hatte sie mir schon mitgeteilt, wenn der Langzeitzucker nicht sinkt, sie mich auf Insulin einstellen muss. Nach dem meine Werte am Montag besorgniserregend waren und die Feiertage vor der Tür standen, rief ich in der Praxis an und schilderte mein Problem. Mein Pech war, das meine Ärztin gar nicht im Haus ist und das sie bereits Freitagnachmittag die Jahresabrechnung machen. Den eizigen Termin, den sie mir gebeN KONNTE, war Freitagmorgen um acht. Meine Betreuerin und ich waren beide nicht begeistert, aber ich wollte wegen den Feiertagen noch einmal eine fachliche Meinung einholen.

So holte sie mich um 7:45 ab und wir fuhren zum Facharzt. Ich hatte den großen Fehler gemacht, das ich statt einer halben, eine ganze Seroquel genomen hatte, weil meine Betreuerin die selben Tabletten nimmt, wusste sie wie ich drauf war. Das graue, regnerische Wetter unD DIE FRÜHE Uhrzeit haben meinem Körper den Rest gegeben.ich hatte Schwierigkeiten rechts und links auseinander zu halten und gerade aus zu laufen, war auch eine große Herausforderung. Da die Praxis mein Lesegerät nicht auslesen können, hatte ich R. am Morgen gebeten, mir die Zuckerwerte der letzten Tage auf einen Zettel zu schreiben.

Wir saßen in dem Arztzimmer und warteten auf den Arzt als sie mich anguckte und plötzlich meinte „Ist das ein Verlobungs- oder Freundschaftsring?“, ich lachte und meinte „Beides?“, sie schluckte und meinte nur „Ihr gebt, aber Gas und ihr meint es wirklich Ernst?“, ich bejahte ihre Frage und von ihr kam prombt „Wisst ihr denn schon, wann ihr heiraten wollt?“, „Einen Termin haben wir noch nicht,  aber wir planen bereits“. Der Arzt kam herein, ich schilderte ihm mein Problem und warum ich da war.

Sein Problem war, das er nur die Vertretung war und er etwas Sorge hatte, wegen meiner Sehbehinderung und den Feiertagen, die Medikamente zu ändern. Ich teilte ihm mit das ich genau wegen den Feiertagen und den unerklörlich hohen Werten hier sei. Er telefonierte dann mit meiner Ärztin und teilte mir mit, das die Übergangslösung sei, das ich zusätzlich zu meinen bisherigen Medikamenten, nun abends ein Insulin spritzen muss. Er hatte einen Pen vor Ort und erklärte mir die trockene Therorie und ich versicherte ihm, das ich mir das zutraue und das ich im Notfall einen sehenden Freund zur Hand habe.

Von dort aus fuhren wir in die Apotheke, weil ich erst am Abend zuvor dort war, wurde es amüsant. Ich stand am Tresen und legte meine Rezepte vor und meinte „Mal sehen ob ich heute Glück habe, meistens ist es nicht der Fall“, die Mitarbeiterin daraufhin „Sie waren doch erst gestern hier“. Sie teilte mir dann mit das sie die verordnedten Nadeln nicht vorrätig habe und ich entweder dünnere oder dickere haben könnte. Da ich aus der Diabetes Facebookgruppe wusste, das dünnere Nadeln angenehmer zum Spritzen sind, entschied ich mich für die dünneren. Die Mitarbeiterin wies mich daraufhin, dass das Insulin spritzen bei den dünneren Nadeln etwas länger dauert.

Am Abend vagten R. und ich uns an das Experiment. Die Einheiten lassen sich gut einstellen, das Aufsetzen der Nadel verläuft auch ohne größere Verletzungen, jedoch das Einführen der Nadel in den Oberschenkel, war nicht ganz einfach. Weil ich mir nicht sicher war, ob man das angebrochene Insulin bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank lagert, studierten wir tatsächlich die Gebrauchsanweisung, die fast ein halbes Buch war. Hierbei erfuhren wir dann, das man vor dem Spritzen, zwei Einheiten Insulin, in die Luft spritzt, um den Pen zu entlüften.

Jedoch bemerkten wir am zweiten Abend, wenn man die Nadel zu früh raus zieht, das im Anzeigefenster, die übrigen Einheiten angezeigt werden. Da R., zwischen Weihnachten und Silvester zu Freunden fahren wollte und ich das Anzeigefenster nicht lesen kann, übten wir in den nächsten Tagen, die Anwendung solange bis das Anzeigefenster 0 anzeigte.

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