Ein grauer Herbsttag

Aufgrund der Tatsache, das ich nicht, im Dunkeln an einem verlassenen Bahnhof stehen möchte, haben wir unser Treffen, wie auch im vergangenen Jahr, nach vorne gezogen. So machte ich mich eine Stunde früher wie gewohnt auf den Weg zu S. Bei unserem letzten Treffen, waren wir auf dem Rückweg noch bei der Bank und so stand ich, gut vorbereitet in meiner Stadt vor dem Geldautomaten – tja, bekanntlich kommt es anders als man denkt. Im dritten Anlauf hatte ich es dann tatsächlich geschafft Bargeld zu erhalten und ich war froh, das zum Einen hinter mir keine Schlange war und zum Anderen ich genügend Zeit hatte.

Ich war überrascht als der Regiobus kam, nicht nur das er pünktlich war sondern dieses Mal, außergewöhnlich bequem. Wie so oft traf ich im Bus auf eine Person, die mich scheinbar gut kennt und sich freute mich zu sehen, doch es muss eine Person gewesen sein, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe, denn es machte einfach nicht klick im Kopf, also lächeln und höflich Smalltalk halten. Mit fast zehn Minuten Verspätung kam ich im Herzdorf an und schlenderte gemütlich unserem Wohnzimmer entgegen. Wir standen noch vor der verschlossenen Tür, als S. mir mitteile, das unsere Stammplätze besetzt seien und wir uns deswegen weiter hinten in den Laden setzen.

Ich ließ mich wie gewohnt plumpsen, zog mich aus und bestellte einen Kaffee. Während wir bestellten, wurde der Platz neben uns, vor dem Fenster, wo wir sonst stizen frei und der nette Herr Besitzer, sprach uns an, ob er uns den Platz räumen solle, da sagten wir doch nicht nein. Ein paar Minuten später, erzählte mir S. das eine Kundin, ihre Tasche liegen gelassen hat und er ihr sie hinterher bringt. So ist er halt, der liebe Herr 🙂

Und auch unsere Rollatorgang durfte nicht fehlen. Jedoch haben S. und ich beide festgestellt, das jetzt in der Winterzeit unser Zeitgefühl anders tickt.

Für gewöhnlich ist es so, das sich drei Stunden anfühlen wie eine uund man sich fragt, wo die Zeit geblieben ist, im Moment ist es bedauerlicherwise anders herum. Nach dreieinhalb wunderschönen Stunden, machte ich mich dann auf den Weg zum Bahnhof. Aufgrund der Tatsache das sie noch einkaufen musste, bin ich den gesamten Weg alleine gegangen. Das war soweit kein Problem, nur es war sehr ungewohnt ohne sie. Für meine Augen war der Himmel schon recht dämmerig und so wuchs meine Panik, als ich eine Virtelstunde, alleine am Bahnhof saß und auf den Bus wartete, ich war einfach nur erleichtert als eer endlich kam.

Eigentlich wollte ich am Zwischenstopp noch bei Netto Getränke holen, doch leider machte mein Körper, ein Stirch durch die Rechnung. Ich habe seit Freitag meine Monatsblutung und weil ich gefühlt die ganze Hose voller Blut hatte, wollte ich auf den schnellsten Weg nach Hause. Als ich dann endlich auf dem stillen Ort zu Hause saß, stellte ich fest, das alles nur halb  so schlimm war. Was mich sehr überrascht hatte, war die Zivilcourage von zwei jugendlichen Mädchen. Der Zwischenstopp ist eine Haltestelle an der mehrere Busse zum Teil gleichzeitig halten und die Busfahrerin, wusste wo ich aussteigen wollte und hat deswegen Rücksicht auf mich genommen, doch scheinbar ging es den Fahrgästen hinter mir nicht schnell genug, denn sie schubsten und drängelten sich an mir vorbei.

Als ich draußen sicher stand, stiegen die beiden, besagten Mädchen aus und regten sich, darüber auf warum andere Menschen, eine offensichtliche, blinde Frau schubsen. Ich drehte mich zu denen und teilte ihnen mit, das ich ihr Verhalten nett fand, aber dass das leider nroal ist und ich das Öfter erlebe. Obwohl der Himmel so grau war, war es ein toller Nachmittag im Herzdorf und dabei fing der Morgen echt bescheiden an. Nach dem ich also erleichternd zu Hause ankam, sprang das Messangerfenster der Liebsten auf mit einem Amazonlink und dem Text: „Bestell dir das, es ist ein Geschenkn von meiner Mama“. Ich dachte erst ich les nicht richtig und auch ein paar Stunden später, bin ich immer noch platt und sprachlos.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*