Sonne, Liebe und Sushi

Seit rund einem Jahr, fahre ich alle zwei Wochen zur Liebsten, in meine zweite Heimat. An diesem Wochenende, habe ich, aber einen Auftritt mit der Trommelgruppe und ich wollte, auf S.  nicht verzichten. Aufgrund der Tatsache das ich am Montag mit meiner Betreuerin beim Arzt war und sie beim morgigen Auftritt dabei ist, habe ich unseren allwöchentlichen Freitagstermin abgesagt und bin zur Liebsten gefahren. Wie auch in den letzten Tagen, habe ich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nicht gut geschlafen. Die Antidepressiva machen Gott sei Dank etwas wach und so machte ich mich auf den Weg.

Wie immer, holte ich in der Stadt Geld und hier schlug, mal wieder, mein Magnet zu. Ich habe einfach kein Glück mit Geldautomaten: Beim letzten Mal im Herzdorf, hat er etliche Male, meine Karte ausgeworfen und heute reagierte der Automatt anders, was dazu führte, das ich die Filiae mit einem Bündel Geldscheine verließ. An der Bushaltestelle stand eine weitere blinde Frau neben mir. Ich kann nicht genau sagen warum, aber diese Frau zog einfach ihre Aufmerksamkeit auf mich. Der Bus kam realtiv pünktlich und aufgrund der Tatsache das Ferien sind, fuhr nur ein zweigelenkiger Bus, dementsprechend voll war er.

Zwei ältere Damen haben es gut gemeint und wollten ehlfen. Sie stubsten mich an und meinten „Dort und dort können Sie sich hinsetzen“. Mal davon abgesehen das der Fahrstil des Fahrers unter aller Kanone war und ich deswegen froh war sicher zu stehen, kann ein blinder Mensch mit „da und dort“ nicht viel anfangen. Ein paar Stationen später konnte ich dann doch noch einen Sitzplatz ergattern. Als ich in der Innenstadt ankam und circa noch 2/3 der Strecke vor mir hatte, merkte ich, wie mein Körper an seine Grenzen kam. Ich versuchte mein Tempo zu drosseln und mich auf die Schaufenster zu konzentrieren, um somit langsamer zu laufen, dennoch war ich echt k.o als ich am Wohnzimmer ankam.

Wir haben über Gott und die Welt geredet und ich habe mich sehr gefreut, das es dieses Mal, warme Waffeln gab. Auf das Eis und die Sahne, hab ich mich tatsächlich schon seit Tagen gefreut. Kaffee und Kako durften auch nicht fehlen. Warum auch immer, aber die erste Ampel fiel aus und die anderen beiden hatten eine sehr lange Rotphase, weswegen ich den Bus, auf dem Rückweg nur knapp bekam. Die gesamte Fahrt, saß ich einer älteren Dame gegenüber die mit ihrem Koffer kämpfe, der bei jeder kleinsten Kleinigkeit kippte. Für mich war es kein Problem, den mit meinem Knie festzuhalten, aber ihr war es sichtlich unangenehm.

Ich bin so entspannt im Herzdorf angekommen und ich war keine zehn Minuten wieder in meiner Heimatstadt und war von Menschen und Reizen schon wieder bedient. Zu Hause angekommen folgte das Ritual, erstmal auf das stille Örtchen. Passend zu Big Brother habe ich mir dann noch Sushi bestellt, auch wenn ich mehr als sauer war, als ich las, das ich 90 Minuten auf mein Essen warten müsse.

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