Täglich grüßt das Murmeltier

Heißt es so schön, wenn sich Dinge wiederholen. Wie in jedem Quartal, ging es an diesem Montagmorgen zur Hausärztin, zur nüchtern Blutabnahme. Wie so oft, konnte ich mal wieder nicht schlafen und aus lauter Verzweiflung und Neugierde, schaute ich eine Folge Promi Big Brother und bin dabei tatsächlich kurz eingenickt. Wie sollte es auch anders sein, bekam ich gegen sieben Uhr hunger, konnte mich davon, aber ganz gut ablenken. Gegen acht Uhr fuhr ich dann mit meiner Betreuerin zur Hausärztin. Dort angekommen, tra f uns fast der Schlag, weil das Wartezimmer voll war.

Uns beiden fiel es schwer wach zu bleiben, weil es im Wartezimmer kuschelig warm und dunkel war. Wir mussten Gott sei Dank nicht all zu lange warten und meine Lieblingsarzthelferin hatte Dienst, wobei ich mich gerade frage, ob die überhaupt Pause hat, weil die eigentlich immer da ist. Verwundert war ich über die Tatsache, das meine Hausärztin selbst schon anwesend war, weil normalerweise kommt sie frühestens gegen halb neun. Die Arzthelferin fand im ersten Anlauf, am ersten Arm eine Vene und traf sie mit der ersten Nadel. Für mich persönlich ist bei der Blutabnahme genau dieser Einstich, der schlimmste Moment, deswegen war ich froh und erleichtert, als die Nadel drin war.

Doch leider wollte das Blut nicht raus und so diskutierten und schimpften wir zu ritt auf meinen Körper ein, das er einmal im Monat freiwillig Blut raus wirft, aber in dem Moment, wo es wichtig ist, geizig ist und nichts hergeben möchte. Aufgrund der Tatsache, das sowohl meiner Betreuerin als auch mir, aufgefallen ist, das ich mich körperlich und optisch verschlechtert habe, warte ich die Blutergebnisse mit großer Spannung ab.

Nach dem Termin wollte ich einfach nur schlafen und/oder essen. Auf dem Weg nach Hause nahm ich bereits meine Schilddrüsentablette, weil ich die, eine halbe Stunde, vor dem Frühstück einnehmen muss. Ich bin tatsächlich sofort eingeschlafen, doch rund drei Stunden später, wurde ich von Bauarbeiten vor meinem Haus, aus dem Tiefschlaf gerissen. Ich stellte mir jedoch einen Wecker und es gelang mir tatsächlich erneut einzuschlafen. Insgesamt hatte ich rund fünf Stunden Schlaf, nicht viel, aber besser als nichts. Ich hatte mich gerade fertig gemacht und die Schminke war noch nicht komplett getrocknet, da stehe ich vor der Haustür und es regnet.

Aufgrund dessen das immer noch Ferien sind, war die Busfahrt relativ entspannt, wenn man davon absieht, das der Busfahrer auf der ersten Hälfte der Strecke, nervös war, weil hinter ihm, die Polizei war, weil ein Drogensüchtiger unterwegs war. Die Trommelprobe lief soweit ganz gut, wenn man davon absieht, das ich mit meinem Gesang nicht zufrieden war. Wie auch in der vergangenen Woche, waren wir auch heute, bereits eine dreivirtelstunde vor dem offiziellen Ende fertig.

Ich stand, an meinem bekannten Umsteigeort und wollte einfach nur nach Hause, schrieb der Liebsten eine Nachricht, da sprach mich eine Frau an „Sie fahren doch auch mit der x“, „Ja“, „Ja, ich sehe Sie öfter und bewundere wie Sie das meistern“, „Das ist alles Übungssache“. Dinge die mich im Alltag nerven, sind genau solche Situationen: Alle krähen nach Inklusion und dennoch ist es auch im Jahre 2018, eine Besonderheit, wenn Menschen mit einer Einschränkung, ein vollkommen normales Leben führen und dazu gehört nun mal auch die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.

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