Trommelgruppe

Im Sommer 2015 haben Sally und ich auf La Fete, den Auftritt einer Trommelgruppe gesehen/gehört, die mich sehr fasziniert hat. Anfang Januar wurde ich gefragt, ob ich Interesse an dieser besagten Gruppe hätte. Das Interesse bestand nach wie vor, doch ich tue mich sehr schwer damit, auf neue/fremde Leute zuzugehen. Der ursprüngliche Plan war, dass ich zusammen mit B. mir diese Gruppe ansehen werde. Bei dem Termin am Freitag mit M., hab ich mich dann dazu entschlossen, über meinen Schatten zu springen und mir diese Gruppe alleine anzusehen.

Da ich lieber zu früh, als zu spät komme, stellte ich noch eine Ladung Wäsche an und machte mich dann auf den Weg. Als meine Mutter und ich im Dezember 2016, den ersten Termin, bei dem „neuen“ Träger hatten, sind wir den Weg, von der Begegnungsstätte zur nächsten Bushaltestelle gelaufen. Zu dieser Uhrzeit haben die Gesamtschule/das Berufskolleg die auf meiner Route liegen Schulschluss, dementsprechend gut befüllt war der Bus und ich merkte das ich lange nicht mehr unterwegs war, denn normalerweise war ich diesen Trubbel gewohnt.

In der Stadt angekommen, war es ähnlich: Es war zwar nicht mittags sondern später Nachmittag, aber dennoch war es, an diesem Knotenpunkt recht wusselig, ich fand den Weg und stand etwas unentschlossen vor der Tür, ging dann aber doch rein. Nach und nach kamen dann auch die anderen, die zu der Gruppe gehören und bevor wir anfingen, saßen wir noch zusammen und aßen eine Kleinigkeit, B. kam auch noch kurz vorbei und war überrascht mich dort zu sehen. Um mir den Einstieg einfacher zu machen, haben sie mir erst einmal ein paar Stücke vorgespeilt, der Musiktherapeut hat mir die Trommel erklärt und mir dann gezeigt, wie ich diese spielen sollte und dann ging es los, ich fand tatsächlich einen Punkt an dem ich mich orientieren konnte.

Rund eineinhalb bis zwei Stunden trommelten wir. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das in Worte fassen soll: Es war eine Mischung aus tiefer Entspannung, abtauchen in eine andere Welt, aber gleichzeitig auch ein herzlicher Zusammenhalt. Ich hatte Glück und musste gar nicht lange warten, bis der nächste Bus kam. Sowohl auf dem Weg nach Hause, aber auch noch, ein, zwei Tage später, musste ich an diesen Abend denken und fühlte mich erfüllt und sogar ein Stück weit glücklich. Glück, ein Gefühl, das ich aus meinem Wortschatz gestrichen habe.

Am Montag hab ich morgens erst die Blutabnahme, zur Abklärung der Schilddrüse und am Nachmittag findet dann die nächste Probe statt und ich muss sagen, ich freue mich auf die Runde. Natürlich sind dort, ein, zwei Menschen, die etwas schräg sind und aus der Masse fallen, aber sie sind trotzdem gruppenfähig und ich kann sie akzeptieren, es gibt aber auch ein, zwei mit denen ich mich von der ersten Minute an verstanden habe,        unter Anderem, weil wir den selben Humor haben.

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