10 Jahre Donna Magica – Frauen machen Zirkus

Ich hatte im Sommer 2006 meine Schulpflicht erfüllt, die Sommerferien lagen hinter mir und vor mir dass Berufsorientierung, als meine Mutter ein Angebot fand. Anlässlich 30 Jahre AIDS-Hilfe hat die Gleichstellungsstelle der Stadt Hamm mit dem Zirkus Sperlich zusammen das Projekt „Donna Magica – Frauen machen Zirkus“ auf die Beine gestellt, an dem Mädchen, junge Frauen und Senioren mit und ohne Behinderung teilnehmen konnten.

Erst am Ende der Woche trauten Sally und ich uns, auf einander zu zu gehen, obwohl wir die ganze Woche über eine Tierdressur zusammen geübt hatten. Neben uns beiden nahm noch ein Mädchen mit einer Hörbehinderung teil. Der legendäre Pappteller von damals, hing jahrelang an meiner Pinnwand und erst beim letzten oder vorletzen Umzug habe ich ihn entsorgt, weil die Kontaktdaten darauf längst nicht mehr aktuell sind.

In unserer gemeinsamen Tierdressur musste Sally die Pferde dazu motivieren, auf die Wippe zu gehen und zu wippen, ich hingegen musste „nur“ die Ziegen füttern, doch jedes Mal, wenn diese Ziegen mich ansprangen, hab ich mich sehr erschrocken. In einer der Aufführungen wollte das Pferd jedoch nicht auf die Wippe und hinter dem Zelt ist sogar eines der Pferde umgekippt. Alles in allem war es eine tolle Woche.

Nach dem ich 2004 das erste Mal an einer Mädchenkonferenz vom Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderter e. V. in Potsdam teilnahm, ergab sich 2008 eine erneute Gelegenheit. Dieses Mal fand die Mädchenkonferenz in Hannover statt und Sally und ich entschieden uns gemeinsam daran teilzunehmen. Untergebracht waren wir in dem Berufsbildungswerk Annastift und schliefen auf Feldbetten der Bundeswehr, mit mehreren Teilnehmer in einem Raum.

Die Mahlzeiten, die Workshops und die Freizeit fand in einem anderen Gebäude statt, das sich bergab, am anderen Ende der Straße befand. So lief man mehrmals täglich die Straße hoch und runter, auch wenn wir in verschiedenen Workshops waren, hingen wir doch ziemlich viel auf einander. Auch unvergessen, die Hilfsbereitschaft unter einander, wenn Sally nicht aus dem Bett kam und ich alleine zum Frühstück lief, fand sich immer jemand der half, lustig war auch das der Großteil der Teilnehmer aus dem Raum Baden-Würtemberg kamen und dementsprechend sprachen.

2008 trafen Sally und ich uns regelmäßig jeden Monat mit anderen Leuten in unserem Alter, die wir über ein Internetforum kennen gelernt haben. Bei einem dieser Treffen trafen wir uns zum Picknicken und Sally trank ihr erstes Bier. Bei einem weiteren fuhren wir erst mit dem Bus bis ins Hinterland der Stadt, wo Hase und Igel sich gute Nacht sagten. An diesem Nachmittag wollten wir grillen, fuhren dazu in den nächsten Supermarkt, der leider so groß war das Sally und ich uns fast verliefen. Während des Essens kam ein monsumartiger Regenschauer weswegen wir das Grillen, vorzeitigt beenden mussten und uns mit acht Leuten in ein ca. 15qm großes Zimmer setzen.

2009 hatten wir die Idee, einen eigenen Podcast zu erstellen. Er hatte den kreativen Namen „Ohrenfutter“ und bedauerlicherweise gab es nur eine Folge davon.

In all den Jahren schwankte Sally zwischen Fleisch, vegetarisch und ernährt sich seit geraumer Zeit vegan. Eine vegane Dortmunderin hatte als eine der ersten, einen veganen Supermarkt und ein veganes Café eröffnet. Im Sommer 2012 wollten wir dieses Café besuchen, doch aufgrund der Tatsache dass ich wegen meinen Ängsten kein Zug fahren kann, nahmen wir den Bus. Es gibt tatsächlich eine Busverbindung bei der man zwei Mal umsteigen muss, die ein Stück über die Autobahn führt und insgesamt zwei Stunden dauert, aber wir waren so verrückt und haben es getan.

Da wir beide experimentierfreudig sind haben wir zu Silvester 2012 veganen Käsekuchen und Nudelsalat gemacht und dazu haben wir „Ziemlich beste Freunde“ und „Nah bei dir“ geguckt.

Gemeinsam haben wir zwei Lesungen von Gaby Köster und einige interessante Vorführungen im Helios Theater besucht.

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