Hoch die Tassen

Vor ab, es geht nicht um mich sondern um Sally. Nach rund gefühlten tausend Bewerbungen hat sie seit Freitag nun endlich eine Arbeitsstelle. Ich persönliche hätte die Probezeit abgewartet und wäre die erste Zeit gependelt, auch wenn das mit einer 40 Stundenwoche mehr als anstrengend ist, aber sie hat sich dafür entschieden sich vor Ort eine Wohnung zu nehmen. Seit gestern ist alles in trockenen Tüchern und so wird sie am nächsten Montag ihren Job antreten und am Wochenende in den selben Ort ziehen. Die erste Zeit wird hart, weil man sich darauf erst einstellen muss, aber sie wird es schaffen und selbst wen sie feststellen sollte das es, doch nicht funktioniert dann hat sie es wenigstens versucht.

Da sie heute Mittag ihre letzte Physiostunde hatte und sich die Praxis in der Stadt befindet haben wir die Chance genutzt und haben uns dort spontan für ein Stündchen getroffen. Als ich auf den Bus wartete um in die Stadt zu gelangen sprach mich eine ältere Frau an „Sie können noch etwas sehen oder?“, „Ja“, „Ja, mein Mann der ist auch blind, der hatte mehrere Netzhautablösungen“, „hmm“, „Ich selbst hab Makular Degeneration und einen operierten grauen Star, wenn es schlimmer werden sollte dann werde ich auch einen Stock benutzen“, „Am Anfang wird es nicht leicht sein, aber man gewöhnt sich daran“, „Wohnen Sie auch hier?“, „Ja“, „Ja, wir wohnen seit zwei Jahren im … Weg.

Es gibt viele besonders ältere Menschen die Angst/Sorge vor dem Erlernen und Anwendens des Blindenstocks haben. Gott sei Dank kam der Bus irgendwann und das Gespräch endete. Wäre die Rotphase der Fußgängerampel nicht so lang gewesen, hätte ich den Bus noch bekommen, hat mich etwas geärgert, aber so bin ich zum Westentor gelaufen und habe dort rund zehn Minuten gewartet bis der nächste kam. Als ich auf den Bus wartete scrollte ich durch meine Benachrichtigungsliste und sah das mein Vermieter versucht hatte mich zu erreichen, ich war etwas irritiert und besorgt, als ich im Bus saß rief ich ihn zurück und erfuhr das er sich nur erkundigen wollte ob meine Renovierungsarbeiten abgeschlossen seien.

Ich sprang zwei Haltestellen vor dem Ziel aus dem Bus, in den nächsten Supermarkt und als ich aus diesem wieder heraus kam, kam bereits der nächste Bus mit dem ich die letzten zwei Haltestellen bis nach Hause fuhr.

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