Amtsärztliche Untersuchung II

Mitte Juli sollte die amtsärztliche Untersuchung für die Prüfung auf Erwerbstätigkeit stattfinden, doch dieser Termin fiel aufgrund eines ärztlichen Notfalls aus, rund zwei Monate und eine E-Mail später erhielt ich nun einen neuen Termin. Da J. im Urlaub, M. immer noch krank war und meine Mutter bis zu den Ohren in Arbeit versinkt machte ich mich alleine auf den Weg. Ich war sehr nervös, weil ich nicht genau wusste was auf mich zu kommt, aber der Bus war einigermaßen pünktlich und ich habe den Weg gefunden obwohl ich ihn erst einmal gegangen bin.

Und dann stand ich dort im Flur im Gesundheitsamt und wartete auf die Ärztin, es liefen etliche Menschen an mir vorbei sogar mein Onkel =) bis eine Mitarbeiterin auf mich aufmerksam wurde und ihre Hilfe anbot. Ich schilderte ihr kurz mein Anliegen und mein Problem und sie ging los. Kurz darauf erschien Frau S. die Vorzimmerdame der Ärztin und forderte mich auf ihr zu folgen, ich wies sie erneut darauf hin das das nicht möglich sei und sie teilte mir dann mit das es derzeit aufgrund der Flüchtlinge keine Alternative geben würde und ich dachte mir nur „Warum lädt mich dann ein, wenn man weiß das es dieses Problem und keine Räumlichkeiten gibt?“.

Nach einigen Diskussionen hat sie dann die Ärztin runter geschickt und oh Wunder diese Frau war nett, freundlich, einfühlsam und nahm sich Zeit, wir saßen wie auch beim letzten Mal im Labor. Sie erstellt nun das Gutachten, leitet das ans JobCenter weiter und dann denke ich wird es noch dieses Jahr eine Entscheidung geben. Toll fand ich das sie vorschlug ob ich nicht vielleicht in der Verwaltung einer Werkstatt arbeiten könnte den diese würden sich vielleicht eher auf Menschen mit so gravierenden Einschränkungen einlassen und als ich ihr berichtete das mir einige vorschlugen direkt in die Werkstatt zu gehen meinte sie nur das sie mich dort nicht sehen würde, weil ich genügend Qualifikationen mitbringen würde.

Als der Termin endlich hinter mir lag war ich fix und fertig. Erst die Anspannung ob ich es zeitlich schaffe und den Weg finde, dann das Warten auf die Ärztin und die Auseinandersetzung mit der Vorzimmerdame. Was mich persönlich überrascht hat war die Tatsache das zwischen dem Eingangsbereich und dem eigentlich Amt eine Treppe mit sieben Stufen liegt (wie bei mir zu Hause auch), ich ging die Stufen hoch und merkte sofort „Ich muss hier weg“, ich stand also unten im Eingangsbereich und diese Stufen waren für mich wie ein unüberwindbares Hindernis, ich war blockiert und weiß gar nicht genau warum.

Nach all dem Stress gönnte ich mir erst mal eine Currywurst Pommes bei Schanzenbach, war kurz bei Backwerk und wollte mir eigentlich eine Flasche Wasser kaufen, aber als ich sah das die 1,99 € haben wollen ging ich wieder. Als nächstes hüpfte ich bei Rossmann rein, ursprünglich wollte ich Hamsterfutter und Haarfabre kaufen, beschränkte mich dann, aber nur auf das Futter und die Flasche Wasser. Als ich beim Tierfutter stand und das Futter suchte stand in der Mitte zwischen Katzen- und Nagernahrung eine Frau die gefühlt das halbe Regale ausgeräumt und mit genommen hat.

Ich hatte für das Futter und die Flasche Wasser 1,22 € bezahlt, das nenn ich einen Preisunterschied. Weiter ging es zu meinem Buchhändler des Vertrauens und ich kaufte mir endlich das neue Buch von Jojo Moyes, „Ein ganz neues Leben“, die Fortsetzung von „Ein ganzes halbes Jahr“, der letzte Punkt auf meiner Liste war dann noch die Sparkasse und von dort ging es zur nächsten Bushaltstelle, als ich dort ankam und auf mein Handy schaute bemerkte ich das der Bus jeden Moment kommen müsste – also perfekt. Kurz bevor der besagte Bus kam sprach mich eine Frau an um mich darauf aufmerksam zu machen das der besagte Bus kommt.

Ich war gerade fünf Minuten zu Hause und hatte die Blase geleert da klingelte es bereits an meiner Tür, da war meine Getränkelieferung eine ganze Stunde zu früh. Ich sprach den Fahrer darauf an und er meinte nur man könne sich an die Zeiten nicht halten und er würde so kommen wie die Tour liegt, ich hoffe nächstes Mal kommt der anderer Fahrer, der wesentlich netter und freundlicher ist.

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