Wohnungspapierkrieg

Ich hatte mit dem aktuellen Vermieter ausgemacht das wir am Montag die Entscheidung treffen, ich war etwas beunruhigt, weil ich die Wohnung haben wollte und alles an der Entscheidung des JobCenters hing, meine Betreuerin schlug vor dem Sachbearbetier noch einmal eine Mail zu schreiben. Dies habe ich gemacht und ihn gebeten in meinem konkreten Fall eine zeitnahe Entscheidung zu treffen. Montagmorgen war es dann soweit, ich erhielt eine Nachricht von meinem Sachbearbeiter. Natürlich haben sie meine Gründe für einen Umzug nicht akzeptiert, er teilte mir, aber mit wenn ich trotzdem einziehen möchte das JobCenter einen Teil der Warmmiete übernimmt. Desweiteren bekomme ich kein Kautionsdarlehnen und auch keine Umzugskosten. Also setze ich die Kündigung auf und fuhr in die Stadt.

Ich schaffte es ebenfalls endlich den Antrag für die Wertmarke in den Briefkasten zu werfen. In manchen Situationen frage ich mich ernsthaft ob andere Menschen denken das Menschen mit Behinderung doof sind. Als ich in der Stadt in einem Laden mit Poststation ging um Briefmarken zu kaufen, erkundigte ich mich ob man dort auch ein Einschreiben aufsetzen könne, da sagt die Verkäuferin zu mir „Da müssen Sie erst mal den Brief erstellen“. Klar, ich geh auch ohne Brief in einen Laden. Nach dem die Briefe erledigt waren ging ich als nächstes zur Bank, weil der Vermieter einen Nachweis über die Versicherung brauchte.

Als ich endlich an der Reihe war meinte der liebe Herr im Anzug zu mir „Wann wollen Sie einen Termin?“, „So zeitnah wie möglich“, er tippte und klickte an seinem PC und meinte dann „Um 14 Uhr wäre einer frei“. Da ich keine Wahl hatte sagte ich ja und während er weiter klickte überlegte ich was ich in den nächsten zwei Stunden machen sollte bis er dann meinte das der Termin doch nicht möglich sei und er hatte mir dann für den nächsten Tag um neun Uhr einen Termin gegeben. Da ich dort nichts erreichen konnte dachte ich mir „Gut dann fährst du halt zu deinem Schuhmacher des Vertrauens“. Ich hatte noch rund 25 Minuten bis das Geschäft zur Mittagspause schließt. Ich war um Punkt 11:50 im Laden.

Ich schaute mir die ausgestellten Schuhe an bis ein Mitarbeiter aus der Werkstatt kam. Es handelt sich um ein kleines Familienunternehmen und er erkannte mich und sprach mich mit Namen an. Ich gab ihm das Rezept für die neuen Schuhe und er meinte dann nur „Geb das an den Chef weiter, wenn die Kostenübernahme da ist, machen wir dann einen Probeschuh ob die Maße noch stimmen und dann kannst du dir was aussuchen, wir melden uns dann wenn die Genehmigung da ist“ da das mit dem Anrufen noch nie geklappt hat werde ich in vier Wochen mal nachhaken. Wenn also D. den Papierkram macht wird er sich sehr freuen wenn er meinen Namen liest ;). Nach rund fünf Minuten machte ich mich wieder auf den Rückweg.

Da ich noch etwas Zeit hatte und das Wetter echt unmöglich war gönnte ich mir bei Backwerk einen Kaffee, den ich, aber bedauerlicherweise draußen trinken musste, weil es drinnen voll war. Am Dienstag hab ich natürlich prompt verschlafen so kam es dann das ich zu spät zu dem Termin bei der Bank kam dies war Gott sei Dank kein Problem. Steht man da als Blindfisch in diesem Glasgebilde und versucht einen Mitarbeiter zu finden um zu erfahren wo die gesagte Mitarbeiterin sitze, irgendwann wurde dann jemand auf mich aufmerksam. Besagte Mitarbeiterin und Azubi kannte ich schon von meinem letzten Termin.

Wir besprachen die Konditionen des Vertrages. Da die Sonne schien und es noch früh am Tag war schlenderte ich über den Markt und bekam endlich Spargel. Den wollte ich schon lange, danach ging ich noch zu meinem Lieblingsbäcker mit dem besten Käsekuchen. Sie freut sich jedes Mal aufs Neue mich zu sehen. Ich suchte das Geld zusammen, sie bot ihre Hilfe an und ich meinte nur „die Erfahrung macht es“, „Ja, ich bewunderte dich wirklich wie du das machst“, „Tja, ich hab keine andere Wahl“. Durch den Aktionismus am vorherigen Tag hatte ich vergessen Getränke zu bestellen, also hatte ich bei Kaisers noch Getränke und Schokolade geholt. Natürlich hatte ich die Busse wieder passte und musste so rund 30 Min auf den nächsten warten.

Der kam dann endlich irgendwann, ich freute mich endlich nach Hause zu kommen bis ich feststellte das der Bus rappelvoll ist mit Studenten war und das um 11 Uhr morgens. Natürlich nahm keiner Rücksicht auf mich so musste ich mich bepackt mit Stock und Einkaufsbeutel Halt suchen. Kurz vor der Hochschule ging nichts mehr vor und zurück, es gab wohl einen Unfall weswegen es sich staute. Nach dem die Studenten endlich alle weg waren war der Rest der Fahrt entspannt.

Gegen Abend hat sich der Vermieter endlich gemeldet und so kam es zum Vertragsabschluss und Schlüsselübergabe. Am nächsten Tag sind Mama und ich zu der neuen Wohnung gefahren und haben sie sowohl ausgemessen, als überlegt welche Materialien wir noch brauchen und wo welche Möbel hin kommen sollen. Ich war von dem Stehen und Laufen schon recht platt, aber dennoch bin ich mit dem Bus noch bis zum Rewe gefahren den ich brauchte noch ein paar Flaschen Wasser.

Am nächsten Tag sind D. und ich mit M. zu unserem Lieblingschinesen gegangen. Vorher wollte ich noch Geld abheben doch leider hat die liebe Technik ihre Tücken. Ich merkte am Geldautomaten dass irgendwas nicht stimmte, Gott sei Dank war M. schon vorher da. Am Schalter in der Filale stellte sich dann heraus dass es an diesem besagten Geldautomaten eine Sicherheitssperre gibt. Diese reagiert wenn man eine gewisse Zeit überschreitet, da es sich hierbei um einen blindengerechten Automaten handelt finde ich das ein Unding. Essen war wie immer toll, danach sind M. und ich noch nach Werries gefahren um dort Getränkevorrat bis Dienstag zu holen. Da wir vergessen hatten dass am Freitag, Feiertag ist war der Parkplatz dementsprechend voll, Gott sei Dank wurden wir im Laden nicht tot getreten.

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